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Das Brems-Debakel und Probleme mit der Breitband-Lambdasonde
17.05.2008

Die Pagid-Beläge beissen ja unheimlich zu, aber irgendwie läuft das damit dennoch nicht optimal.

Probleme:

- Die Dinger quietschen im Alltagsbetrieb regelmäßig, laut und durchdringend.
- Auf der Rennstrecke ist das Bremsgefühl zu hart, rubbelnd, Vibrationen gehen stark bis in die Lenkung.
- Es nutzen sich mehr die Scheiben als die Beläge ab, was zu enorm rotbraunen Verunreinigungen der Felgen führt.

Dafür spricht:

- Bremsen wie Schiffsanker.
- Kein ABS-Problem mehr.

Ich habe Pro und Contra gegeneinander abgewogen und mich entschieden, weitere Beläge zu testen. Ich fahre im Jahr vielleicht zehn Mal auf Rundstrecken, cruise sonst im Alltagsbetrieb mit dem Auto durch die Gegend. Brauche also eine Lösung, die mehr Alltagstauglichkeit besitzt.

 

Daher wechselte ich heute auf Ferodo DS 2500. Und zusätzlich baute ich die vom User "Jupp" im Speedsterforum  entwickelte Belüftungslösung ein. Diese besteht aus zwei Kunststoffschaufeln, die an den Streben der unteren Dreieckslenker der Vorderachse befestigt werden und Luft vom Fahrzeugboden direkt auf die Innenseite der Bremsscheiben leiten. Die Montage der Schaufeln dauerte pro Seite nur etwa fünf Minuten, da die Räder für den Belagwechsel eh ausgebaut waren.


Die Schaufel im linken Fahrwerksbereich.


Zur Montage der Ferodo-Beläge verwendete ich nicht mehr Kupferpaste, da sich diese nicht mit Aluminium-Bremssätteln verträgt. Ich besorgte eine hochtemperaturfest Keramikpaste.

Eine folgende Probefahrt diente dem Einbremsen und Test der Ferodo DS 2500. Nach etwa 30 mittelstarken Bremsungen zwischen Tempo 160 und 100 hatten die Beläge und Scheiben einen merklichen Kontakt erlangt. Folgende stärkere Testbremsungen zeigten eine durchaus sehr starke Verzögerung, die nahe an die Pagid heranreicht. Dazu kam ein sehr seriennahes Pedalgefühl und vollkommene Geräuschlosigkeit, kein Quietschen mehr.

Soweit sieht es so aus, als könnte die Lösung mit den Ferodos wirklich das Optimum der bisher untersuchten Bremskonfigurationen darstellen. Letztendlich wird das aber erst ein intensiver Test auf der Rundstrecke zeigen, der am 31.05. auf dem Spreewaldring erfolgen wird.


Eine Scheibe nach dem Einbremsen.

 

Ein weiteres Problem zeigt die Innovate-Breitbandlösung. Es zeigt sich hier, dass nach jeweils mehreren Kilometern Fahrt, bisher regelmäßig bei hohem Tempo auf der Autobahn, die Anzeige auf ERROR 8 geht (Blink-Code über LED). Die bedeutet laut Anleitung einen "Timing-Fehler" der Sonde, was angeblich seinen Grund in der Überhitzung der Sonde haben soll. Im Support-Forum von Innovate liest man leider, dass inzwischen sehr viele Leute das gleiche Problem haben. Es wird viel experimentiert, Firmware-Up- und Downgrade zwischen 1.00a und 1.10, Austausch der möglicherweise defekten Sonden, alles bringt aber nichts, der Fehler tritt immer wieder auf. Und verschwindet nach Ausschalten und Wiedereinschalten der Zündung bis zur nächsten Hochlastfahrt.

Momentan kann ich daher nicht wirklich zur Lösung von Innovate raten. Eine Lösung für ERROR 8 ist mir zumindest noch nicht begegnet, mir als Hard- und Softwareentwickler scheint es ein Firmware-Problem zu sein. Ich warte ab, ob sich da noch was tut in Zukunft.

Noch ein skuriles Bild von gestern, was ich den Lesern nicht vorenthalten möchte:

Wie bekommt man schnell Frischluft in den Auspuff und über die Lambdasonde?


This sucks ass...

 

24.05.2008 - Immer wieder Probleme mit der Fahrzeugbeleuchtung

Freitag Abend ein wenig durch die Gegend gefahren und dabei bemerkt, dass die Scheinwerfer irgendwo hinleuchten, nur scheinbar nicht geradeaus. Das linke Fernlicht erzeugte einen Fleck auf der Straße direkt vor dem Auto, das rechte Abblendlicht leuchtete auf dem Bürgersteig extrem hoch. Alles sehr merkwürdig.
Samstag dann überprüfte ich den Sitz der Fernlichtlampe links, hätte ja sein können, dass bei der Abdichtaktion im Herbst diese verrutscht war.

War sie aber nicht. Stattdessen wackelte der ganze Lampenträger haltlos!

Ich baute den Scheinwerfer aus und entfernte die Dichtstopfen. Und da bemerkte ich den Schlamassel: alle Lampen waren aus ihren Halterungen gebrochen. Was nun? Die Scheinwerfergehäuse sind rundherum verklebt. Ich entschied mich für den Versuch, den Kleber zu lösen und das Gehäuse zu öffnen. Immerhin kostet ein neuer Frontscheinwerfer etwa 1300 Euro. Für ein lieblos und fehlkonstruiertes Stück Kunststoff.

Der Versuch scheiterte. Das Gehäuse lies sich so nicht öffnen.

Nun nahm ich den Dremel und schlitzte das Gehäuse rundherum auf. Was sich da präsentierte, war eigentlich ein Totalschaden! Die Lampen sind mit je drei Kugelköpfen in minimalistische Spannzangen aus Kunststoff eingeclipst. Und damit die Köpfe nicht herausrutschen, wurde ein Spannring aus Stahl aufgedrückt und mit ein paar Schlangen Heißkleber fixiert.

Nun wird eine Lampe ja mal warm, wenn man sie an macht. Das führte bei dem von Lotus gewählten Kunststoff zur Röstung und beim Kleber ebenfalls. Gerösteter Kunststoff wird spröde und zerbröselt. Genau das passierte hier. Überall Kunststoffbrösel im Gehäuse.



Ein ausgerissener Kugelkopf mit Spannring


Das, was von den Schnappaufnahmen für die Kugeln und vom Kleber noch übrig war

Nun war guter Rat teuer. Sehr teuer. Denn der rechte Scheinwerfer hatte den gleichen Schaden. Also zwei neue Scheinwerfer für insgesamt 2600 Euro? Mal eben so? Damit das Material nach zwei Jahren wieder bricht? Nein. Habe das Geld auch nicht im Moment.

Also basteln! Gemäß der Mörteleimerlösung für das Innenradhaus musste mal wieder improvisiert werden.

Ich suchte bei den Halbzeugen und fand Aluminiumrohr von irgendwelchen alten Gardinenstangen, Innendurchmesser 9mm, Dicke 1mm. Super. Lässt sich so genau auf die alten zylindrischen Stümpfe aufschieben, die im Material noch mehr oder weniger erkennbar vorhanden sind. In Individualanpassung erstellte ich für jeden Sockel eine Rohrprothese. Diese wurde mit Uhu Endfest 300 verklebt.


Die Aluminiumrohre aufgesetzt auf die zerbrochenen Kugelfassungen

Danach wurden dann die Scheinwerfer in etwa richtig eingestellt und eingesetzt und verklebt. Lediglich die Höhenverstellung blieb ohne Kleber.


Über Nacht konnte der Kleber abbinden

Als letzte Schritte dann wurde die Scheinwerferhöheneinstellung am Fahrzeug mit noch offenen Lampengehäusen vorgenommen, danach dann mittels Schraubensicherungslack fixiert und dann das Gehäuse mit Karosseriekleber verschlossen.

 

Solche Fehlkonstruktionen wie die Lampen am Speedster, gepaart mit den extremen Apothekerpreisen für die Ersatzteile kann einen wirklich überlegen lassen, das Auto zu verkaufen und sich was Solides zu holen, z.B. einen potenten Super Seven...

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