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Bitburg 2014
und die (inzwischen obligatorischen) Folgen
07. September 2014

Bitburg 2014 ist bereits wieder Vergangenheit.

Ich nahm dieses Mal aufgrund meiner privaten Auslastung ohne jegliche Probefahrt teil. Sprich der Speedy wurde von Uwe Regelin abgeholt. Und dann nicht weiter bewegt. Ich wusste also nicht, was mich erwarten sollte.

Ein Gedanke war dieses Jahr, das Auto bewusst leicht zu halten, erster Ansatzpunkt war dabei, dieses Mal keinen vollen Tank mehr zu haben. Also beließ ich es bei einer Tankanzeige von etwa 2 Strichen. Mit Catchtank sollte das ja kein Problem sein. Dachte ich.

Die ersten Testfahrten beim Aufbau der VM am Donnerstag zeigten dann Motoraussetzer bei Vollgas, speziell in den niedrigen Gängen. Im vierten Gang zog der Motor hingegen ohne Aussetzer durch. Ich war kurz vor dem Austicken, intensiver Kontakt zu Uwe Regelin per Whatsapp und Telefon, aber letztlich sollte er sich das dann am Freitag persönlich ansehen.

Wie es sich dann peinlicherweise herausstellte, funktioniert offenbar die Catchtank-Funktion des Klasentanks nicht mehr und der Tank war einfach zu leer, die Pumpen saugten bereits Luft. Scheinbar ist der Klasentank innen nicht mehr in Ordnung, man hörte in der Vergangenheit bereits einige Meldungen über gelöste Innenwände aufgrund unzureichender Schweißnähte. Schade.

Somit fuhr das Auto erst einmal grundlegend.

Leider blieben die Zeiten um etwa 100 bis 200 Millisekunden hinter denen des letzten Jahres zurück. Im Bestfall lag ich bei etwa 11.4 Sekunden nach Bitburg-Messung und 12.1 Sekunden nach Driftbox.

Ich ließ dann aus einer Laune heraus den Racestyler aus dem Forum mein Auto ein paar Durchgänge fahren. Dieser monierte nach wenigen Läufen mein Getriebe. Als ich dann selbst wieder fuhr, bemerkte ich einen kaputten dritten Gang, offenbar sind die Synchros hin. Nochmals schade.

Es waren dieses Jahr dann auch derart viele Autos bei Zeiten kleiner 11.6 Sekunden unterwegs, viele hatten offensichtlich ordentlich nachgelegt, so dass es mit mir als Fahrer nur noch für den 8. Platz reichte, der Racestyler erreichte den 5. Platz.

Einzig positiv:
Die Ladelufttemperatur ist so weit unten, dass man durchgehend die Viertelmeile fahren kann, ohne dass IAT auch nur annähernd an die 55 °C herankommt. Am Ende der Vollgasstrecke war die Temperatur bei 39 °C, nach der Rückkehr an die Startlinie bereits wieder 33 °C. Als Maximum sah ich 44 °C während Vollgas. Also schlichtweg nichts mehr. Der Kühlkreislauf des Motors blieb ebenfalls bei etwa 93 °C. Öl maximal 115 °C. Idealwerte.

 

Und so bleibt nun das Problem eines Getriebes, welches noch für die Landstraße taugt, aber im Winter dringend in Revision muss. Es wird nun eine eigene Hebebühne angeschafft und ein zweites Getriebe für den schnellen Wechsel, welches inklusive Quaife identisch aufgebaut werden wird.

 

Hier ein kleines zusammenfassendes Video von den Ereignissen der Tage um Bitburg:

 

 

Und noch ein paar wenige Bilder:

 

Hebebühne und Weiteres
mal wieder ein Update nach längerer Zeit
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0. Oktober 2014

Momentan habe ich eher Frust denn Lust mit dem Speedster!

- Dieses Jahr rund 500 km gefahren. Extrem wenig.
- Das Getriebe ist defekt, wie oben bereits erwähnt.
- Der Motor nimmt deutlich mehr Öl als noch vor zwei Jahren und bläst das beim Gaswegnehmen auch ordentlich als Wolke durch den Auspuff raus.

Das mit der geringen Fahrstrecke wäre an sich kein Thema, ist halt so. Das mit dem Getriebe wird gefixt, ein gebrauchtes Astra-Getriebe liegt seit 18.10. bei Frank Schwettmann in Garbsen, Säuberung, Revision und Aufbau einer 1:1-Kopie meines momentan verbauten Getriebes zum "Austausch-on-the-fly". Aber der ganz offensichtlich schon stark abgenutzte Klasen-Motor, der mich immerhin 7.000 Euro kostete, zwei Jahre und nur rund 6.000 km gesehen hat, das ist schon ein starkes Stück! Scheinbar sind die Kolbenringe und Zylinderwände bereits so ausgelutscht, dass die Maschine mittelfristig zumindest überholt werden müsste. Wobei man dann überlegen sollte, auf einen LEH-Basismotor rückzurüsten. Wahrscheinlich der Task für die Saisonpause 2015 nach 2016. Nächstes Jahr werde ich den Motor noch fahren. Geld wächst nicht auf Bäumen und abgesehen vom Ölverbrauch fährt er ja noch. Und entwickelt noch seine 375 DIN-PS.

Was nach der Laderreparatur dann aber doch sehr auffällig ist: zum ersten Mal bei diesem Motor sind die Endrohre jetzt innen rußschwarz, wenn man eine Weile Landstraße fährt und dabei immer mal Vollgas gibt. Offenbar stimmte das Gemisch schon lange nicht mehr. Sichtung der Zündkerzen steht noch aus, aber ich rechne auch dort mit einer deutlich kühleren Farbe.

Was die restlichen Wochen sonst noch passiert ist, war die

Hebebühne

Ja, ich habe es getan! Endlich. Und es war durchaus ein Akt, das so hinzubekommen, wie ich mir das vorgestellt habe.

Zuerst begann es mit der Auswahl der Bühne:
Da ich bei allen mobilen Bühnen, die ich bisher in Aktion sehen konnte, einen durchgängigen Kritikpunkt hatte, nämlich das Schnelle ruckartige Anheben und Absenken aus/nach Nulllage, wollte ich hier etwas Besseres. Ich fand das in der Wematik-Hebebühne vom Typ San Francisco Plus. Diese hat eine geschickte Umlenkhebelkonstruktion, die dafür sorgt, dass der Hydraulikzylinder auf den ersten Zentimetern Hubhöhe einen wesentlich besseren Hebel hat und damit die Bühne weder ruckartig anhebt noch schlagartig zu Boden fällt auf den untersten Zentimetern.
Leider hat diese Bühne einen Einphasenantrieb, was die Sicherungen in der Werkstatt an ihre Grenzen bringt, ab und zu wird mal dunkel, da ist noch Handlungsbedarf.

Nachdem die Bühne dann geliefert wurde, musste das Auffahren geklärt werden:
Die Bühne ist 11 cm hoch, das ein direktes Auffahren mit dem Speedster unmöglich macht. Selbst mein Polo liegt recht tief, so dass ich auch da Bedenken hätte. Also musste eine Möglichkeit geschaffen werden, das Auf- und Überfahren besser zu gestalten. Ein Versenken der Bühne in das Fundament der Garage wollte ich nicht, also musste der Boden hochgelegt werden. Da mir einfache Holzbohlen, die man bei Bedarf vor und hinter die Bühne legt, nicht ausreichten, baute ich mir einen kompletten Umbau der Hebebühne, der bei hochgefahrener Bühne einfach ausgehakt und weggenommen werden kann, z.B. um mit dem Motorkran an und über das Auto zu kommen. Und dennoch eine gute, begeh- und befahrbare Fläche bietet.

Am 18.10. war dann die Einweihung, nach Wochen der Überlegungen und des Bauens.


Die Wematik San Francisco Plus, noch verkehrt herum stehend, wegen der Motorkranoption musste sie noch um 180° gedreht werden.


Grundkonstruktion aus 45-mm-Bauholz.


Das Gleiche mit heruntergelassener Bühne.


Die fertige Bodenkonstruktion mit Bordsteinrampen aus Gummi (die roten Dreiecke). Damit hat man jetzt sanft zwei mal etwa 5 cm zu überfahren, problemlos mit tiefsten Fahrzeugen zu erledigen.


Erster Test mit dem Polo. Damit die Antenne nicht gegen die Decke kommt, beschränkte ich die Hubhöhe etwas.


Blick unter die angehobene Bühne.


Der Speedster hat inzwischen auch einen neuen Platz für das Dauerparken, so dass man in der Werkstatt auch bei schlechtem Wetter an anderen Autos arbeiten kann.

Die Zeit des Aufbockens ist jetzt endgültig vorbei. Auch das Wechseln der Räder bei den Alltagsautos geht jetzt einfacher, keine Wagenheberorgien mehr. Rein, rauf, runter, raus.

Hebebühne cnt'd
07. November 2014

Inzwischen habe ich mir für die Hebebühne ein kleines Helferlein angeschafft, welches den Getriebetausch deutlich erleichtern sollte: eine kleine Motorradhebebühne für Cross- oder Supermoto-Bikes:

Zudem habe ich dann noch den angehobenen Bodenbereich um die Bühne herum etwas nachgearbeitet:

Dann holte ich mal den Speedster aus der anderen Garage und testete das Auffahren auf die Bühne. Was problemlos klappte. Danach dann legte ich provisorische Unterlagen unter das Auto und hob es das erste Mal an:

Inzwischen ist auch das Tauschgetriebe bei GEMA überholt worden und wird morgen abgeholt. Es kostete 280 Euro in der Anschaffung und weitere 2.700 Euro für Revision und Einbau einer Quaife. Leider war das gebrauchte Getriebe innen quasi Kernschrott, alle Gänge waren hinüber und Hauptlager ebenso.

Update 09.11.2014:

Das Getriebe wurde abgeholt und ist jetzt hier zum Einbau vorhanden.

Leider sieht es von außen alt aus, es wurde nicht gestrahlt. Aber von innen ist es neu, ja sogar besser als neu, da die Toleranzen der Austauschteile teilweise deutlich enger sind als das, was von Getrag in der Serie verbaut wurde.

Und zum Thema Getriebeöl gibt es auch Neuigkeiten:

Laut Frank Schwettmann wurde die Formulierung vom Liqui Moly GL3+ inzwischen geändert, so dass er dieses Öl nicht mehr empfiehlt. Stattdessen empfiehlt er jetzt das Motul Gear 300 75W-90. Hiervon gibt es eine Variante LS, die zusätzliche Additive für Synchros und Sperren enthält. Davon muss 1 Liter in das Getriebe. Und der Rest bis etwa 2 Liter Gesamtmenge mit dem "normalen" 75W-90 (dem ohne LS)  aufgefüllt werden. Überfüllung, natürlich. Nicht nur bis Überlauföffnung, sondern 200..300 ml mehr.