Weitere Tuningmaßnahmen (Heckdiffusor und Planung finaler Ausgestaltung des Fahrzeuges)
19.08.2006 - Einbau des Carbon-Heckdiffusors
Per Paketpost erhielt ich heute den mit 599 Euro sehr teuren VX-Performance-Heckdiffusor aus Carbon geliefert. Dazu kam dann ein Satz Edelstahlschrauben für die Tankstutzenbefestigung, eine Hochlastschelle für den Ladedruckschlauch und vorab schon mal ein Satz Ferodo DS Performance Rennbremsbeläge für die noch zu liefernden gelochten und innenbelüfteten Zimmermanns Bremsscheiben.
Zum Diffusor:
Dieser wiegt nur etwa 2kg, ist aber von der Stabilität schon einem schwereren Aluminiumteil vergleichbar. Zudem ist er StVO-konform, kann problemlos eingetragen werden, Aluminium ist ja inzwischen für Spoilerwerk nicht mehr erlaubt, Eintragungen werden sogar rückwirkend ungültig gemacht. Wie so ziemlich alles Wesentliche an diesem Auto ist auch er geklebt, die mittleren Finnen wurden mittels Kleber am Hauptteil fixiert. Dies aber offenbar so lieblos, dass bereits durch den Transport eine Finne nahezu abgefallen war. Habe das mit Uhu Endfest 300 Zweikomponentenklber auf Kunstharzbasis korrigiert. Der hält bombenfest.
Der Verbau des Diffusors ist in etwa 30 Minuten ohne Hebebühne leicht zu bewerkstelligen. Es sind 11 von den 12 Schrauben des hinteren Bodenblechsegmentes zu lösen und dieser mit genau diesen Schrauben am Bodenblech zu befestigen. Die hinteren 4 Schrauben werden dabei durch längere mitgelieferte Schrauben mit Distanzstücken ersetzt, damit der Diffusor auch den korrekten Neigungswinkel erreicht.
Das ganze sieht dann nach Montage so aus:
Heckdiffusor VX-Performance / Regelin
Um jetzt mit dem Fahrzeug final aufzuräumen, wurden folgende Modifikationen in die Wege geleitet:
- Öhlins-Roadsport-L-Fahrwerk von Imhof-Performance
(ehemals Lotus-Specials)
- ATS-DTC-Leichtmetallfelgen VA 7.5x17 HA 9x17 schwarz gepulvert mit Kumho V70A
Sportreifen
- Frontsplitter von Imhof-Performance
- Sportauspuff von Imhof-Performance
- Motorausbau mit großem K04-Lader und somit Regelin Stufe 3 (etwa 284PS/457Nm)
im Oktober 2006
Damit wird das Fahrzeug auch auf der Rennstrecke so ziemlich bestmögliche Performance bringen. Mit fast exakt diesem Setup (allerdings Stufe 2.5) wurde im Test der Zeitschrift Autobild in Oschersleben von Imhof-Performance eine Traumzeit von 1:42.98 für eine Runde ausgefahren und der dritte Platz in der Bestenliste aller je getesteten Sportwagen erreicht. Zwischen diversen hochgezüchteten Porsche 911 Turbos. Genau so ein Auto will ich fahren. Und zum Saisonstart 2007 wird es fertig sein! Black Lightning...
04.09.2006 - Überarbeitung der Bremsanlage
Am gestrigen Sonntag war ich mit der Seven I.G. auf dem Handlingkurs innerhalb des Test Centers Papenburg (ATP, Automotive Testing Papenburg) unterwegs. Dort ist der Hockenheimring (Kurzanbindung) detailliert 1:1 nachgebaut. Fast die gesamte Veranstaltung fand im Regen statt. Nachdem ich den gesamten Vormittag nicht einmal überholt wurde, sämtliche Sevens, Elisen und Speedster hinter mir ließ, trotz Serienbereifung, wurde nach der Mittagspause für eine Stunde der Kurs rückwärts freigegeben. Ein ungewohntes Gefühl. Und bereits in der ersten Runde, bei einem Zwischenspurt mit 1.5bar Ladedruck im dritten Gang zwischen Brüggli I und Nordkurve, kam das Heck so plötzlich und massiv herum, dass ich in das Kiesbett im Infield abflog. Bei etwa 80km/h. Das Auto war danach von oben bis unten voll mit Spitzkies, einer sehr unangenehmen Variante. Der Lack, speziell auf der rechten Fahrzeugseite, hat immens gelitten, diverse Einschläge sind zu sehen, die von weitem wie Dreckspritzer aussehen, in Wirklichkeit aber Durchschläge durch den Lack sind. Viel schlimmer hat es noch die Felgen erwischt. Speziell das rechte Vorderrad hat sich derart in den Kies gebissen, dass sich Kies zwischen Karkasse und Felgenhorn gesetzt hat, der nur noch mit einem Schraubendreher zu entfernen war.
Der Rest der Veranstaltung lief dann eher unspektakulär, die Strecke trocknete zum Nachmittag hin sukzessive ab, die Rundenzeiten wurden immer schneller, das GPS meldete um Schluss um die 1:32 als Rundenzeit.
Da das Fahrzeug im Unterbodenbereich eine große Menge Kies aufgesammelt hatte, es in jeder Kurve fröhlich rasselte, entschloss ich mich, den noch frei genommenen Montag zur Demontage und Reinigung von Bodenblechen und Rädern zu nutzen. Dabei bot es sich an, gleich die neuen Bremsscheiben und Beläge zu montieren. Es sollte sich dabei herausstellen, dass die Beläge bei einer Laufleistung von rund 12.300km nur noch etwa 2mm Restbelagstärke zeigten. Woran das nur liegen mag? :)
Montiert wurden Zimmermann Bremsscheiben, innenbelüftet und gelocht, Teilenummer 430 1473 50, vorne und hinten identisch. Dazu Bremsbeläge von Ferodo, Typ DS Performance, Teilenummer FDS1562 vorn und FDS1560 hinten. Teilekosten belaufen sich dabei insgesamt auf rund 400 Euro.
Kommen im Zweierpack: die Zimmermänner
Der Umbau lief sehr unspektakulär, die Speedster-Bremsen - AP racing vorn, Brembo hinten - sind für sehr schnellen Belagwechsel gemacht, nur die Beläge können an beiden Achsen problemlos innerhalb einer halben Stunde gewechselt werden. Spezialwerkzeug ist dazu nicht nötig, lediglich Schraubensicherungslack für die Sattelschrauben SW17 (28Nm) an der Hinterachse sollte man vorhalten. Ansonsten sind lediglich die Belaghaltestifte und die Haltefedern zu entfernen, danach fallen einem die Beläge bereits entgegen. Das Zurückdrücken der Bremskolben geschieht an der Vorderachse sehr einfach durch vorsichtiges Verkanten eines großen Schraubenziehers zwischen altem Bremsbelag und Bremsscheibe, an der Hinterachse mittels einer Spitzzange, mit der man in die beiden Löcher im Kolben greift und diesen Dann im Uhrzeigersinn hineinschraubt. Hier NICHT drücken, da sonst die automatische Nachstellung der Handbremsmechanik Schaden nehmen kann.
Lediglich an der Vorderachse muss zum Tausch der Bremsscheiben der Sattel vom Achsschenkel abmontiert werden, hierfür werden die beiden Inbusschrauben SW8 gelöst, der Sattel dann abgenommen und oben auf die Lenkstange abgelegt. Nach akribischer Reinigung des Sattels und der Kolben mittels Bremsenreiniger wird dieser dann wieder verschraubt, die gereinigten Schrauben müssen im Gewindebereich aber ebenfalls wieder mit Schraubensicherungslack behandelt und mit 45Nm stramm angezogen werden.
Nach dem Umbau sieht die Bremsanlage um einiges schicker aus (was eigentlich vollkommen egal ist) und bremst wesentlich satter, der Druckpunkt ist erheblich eindeutiger. Wie sehr die Bremsleistung wirklich angestiegen ist, werden Performance-Tests in 2007 ergeben, dann bereits mit anderem Fahrwerk (Öhlins) und Rädern (ATS DTC mit Kumho V70A VA-S / HA-M). Ich bin gespannt.
Prollooptik? Sinnvolles Extra für Trackdays viel eher.
Noch nicht richtig eingefahren, man erkennt noch die Riefen
aus der Fertigung
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