Weitere Tuningmaßnahmen (Räder und Fahrwerk, Frontsplitter und Auspuff)
26.09.2006 - Ein Tag in Aschaffenburg bei Imhof Performance wird zu vier Tagen
Zum Saisonende wird es jetzt ernst. Für rund 5.900 Euro wird bei Stefan Imhof in Aschaffenburg einiges umgerüstet, eine Woche später sollen dann noch für rund 4.300 Euro bei Uwe Regelin in Gießen Motor und Tank umgebaut werden, dazu auf der nächsten Seite mehr.
Der für einen Tag geplante Umbau bei Imhof/Aschaffenburg stellte sich vor allem wegen des nicht passenden Sportauspuffs als nicht zu schaffen heraus. Es musste ein neuer Rohrbogen mit durchgehendem Durchmesser von 60mm zwischen Katalysator und Endtopf speziell angefertigt und angepasst werden. So musste ich also erst einmal leer wieder nach Berlin fahren und drei Tage später die ganze Tour noch einmal auf mich nehmen zwecks Abholung.
Folgendes wurde nun gemacht:
- Einbau des in Zug- und Druckstufe sowie Tieferlegung
verstellbaren Öhlins Roadsport L Sportfahrwerkes
- Einstellung von Spur und Sturz nach Vorgaben von Imhof Performance (ehemals
Lotus Specials)
- Austausch der Serienräder gegen sehr leichte ATS DTC Felgen in 7.5x17 und
9x17, bereift mit Kumho Ecsta V70A Sportreifen in 205/40 und 235/40
- Verbau eines in Wagenfarbe lackierten GFK-Frontsplitters
- Tausch des Serienendschalldämpfers gegen einen Imhof-Performance Sportauspuff
- TÜV-Gutachten für alle genannten Umbauten und Teile, zusätzlich sogar noch für
das Regelin Blow-Off-Ventil
Damit diese umfangreichen Arbeiten an einem Tag erledigt werden konnten, startete ich am Dienstag gegen 2:00 in der Früh Richtung Aschaffenburg, verabredet war eine Ankunftszeit von 8:00. Der Umbau sollte rund 10 Stunden in Anspruch nehmen, sodass die Heimfahrt gegen 18:00 beginnen und gegen 24:00 enden sollte. Ein heftiger Tag, der nur unter hohem Einsatz von Red Bull und ausreichend Vorschlaf zu schaffen sein sollte. Mit allen Zeiten rundherum sollte der Tag mehr als 24 Stunden dauern, am Folgetag musste ich auch wieder um 6 Uhr aufstehen und mich zur Arbeit schleppen. Gegen 16:30 jedoch erfuhr ich, dass mein Wagen an diesem Tag nicht mehr fertig werden könne. Also fuhr ich leer wieder zurück nach Berlin, um am folgenden Freitag (29.09.2006) nach der Arbeit gegen 14:30 wieder den Weg nach Aschaffenburg anzutreten und letztlich mit dem komplettierten Speedster auf dem Trailer gegen 04:30 am Morgen des 30.09.2006 wieder in Berlin aufzuschlagen. Heftig.
Ergebnis:
Im Detail wurde stark geschlampt. Die Radhausinnenverkleidungen waren nicht
richtig montiert, schliffen an den Hinterrädern. Der Frontsplitter ist mit
allerlei Schrottschrauben schief montiert. Der Endschalldämpfer sitzt schräg
unter dem Wagen. Ich brauchte einen halben Tag Nacharbeit, um die gröbsten
Mängel selbst zu beheben.
Das Fahrwerk ist hervorragend, ja sensationell.
Geradeauslauf perfekt, Kurvengeschwindigkeiten extrem hoch, Stuckerneigung
nahezu vollständig eliminiert, das Heck endlich sauber mit dem Gasfuß
kontrollierbar, spontane harte Ausbrechreaktionen nicht mehr vorhanden. Der
Wagen ist jetzt deutlich agiler, aber auch sicherer geworden.
Die extrem weichen Reifen tun ihren Teil dazu, enorm auf dem Asphalt zu kleben.
Nächtliche Vergleichsfahrten mit einem Serien-Speedster auf einem großen
Asphaltübungsplatz in einem Außenbezirk der Stadt zeigten deutlich den
Unterschied. Bei Kurvengeschwindigkeiten, in denen der Serien-Speedster
quietschend über die Vorderräder rutscht, kann ich mit dem Öhlins und den Kumhos
noch um einiges schneller ohne ein Rutschen herumfegen, ja man kann sogar noch
deutlich zulegen oder die Lenkung weiter nach innen einschlagen und der Speedy
macht das klaglos mit.
Gibt man in der Kurve so sehr viel Gas, dass man das Heck doch noch zum
Ausbrechen bringt, geht das im Gegensatz zur Serie so sanft und vorhersehbar
vonstatten, dass man mit Lenkung und Gaswegnehmen das Heck sofort wieder in die
Spur bringt.
Der Auspuff liefert endlich den Sound, der der Performance des Autos auch entspricht. Er grollt und trompetet sonor über das gesamte Drehzahlband. Die Lautstärke ist dominant, aber nicht belästigend. Der Serienauspuff war generell zu leise und zurückhaltend, lediglich im Schiebebetrieb um 2000min-1 zeigte er ein leichtes Grummeln. Mit dem Imhof-Auspuff ist es einfach perfekt.
Einbau des Öhlins-Fahrwerks bei Imhof im Hinterhof (man möge mir das Wortspiel
verzeihen, aber es stimmt einfach)
An der Hinterachse
Der Radsatz
Und so sieht der Speedy nun aus, genau so hatte ich mir die Optik vorgestellt
Heckansicht mit montiertem Heckdiffusor von VX Performance
Das Laufbild der Vorderreifen nach nur rund 150km
Landstraßenhatz lassen auf eine sehr kurze Lebensdauer schließen
Somit ist der Wagen jetzt auf dem Niveau des Rekord-Speedsters, der in der Auto-Bild-Bestenliste der schnellsten getesteten Supersportwagen auf der Rennstrecke in Oschersleben den dritten Platz mit einer Rundenzeit von 1:42.98 getestet wurde. Als letzte große Aktion folgt nun vom 4. bis 6.10.2006 der Umbau des Motors auf Leistungsstufe 3 mit zu erwartenden 284PS oder mehr sowie der Verbau eines großen 57-Liter-Aluminiumtanks mit enthaltenem 2-Liter-Catchtank bei VX-Performance in Gießen.
Nächstes Thema: Nächste Tuningschritte