Schleizer Dreieck 2008
06.07.2008
Es war wieder einmal so weit. Inzwischen langsam schon Tradition, einmal im Jahr mit der Seven I.G. nach Schleiz und einen Tag Spaß mit dem Auto in herrlicher Natur. Das urwüchsige Fahren über Landstraßen fast ohne irgend eine Streckensicherung hat eine ganz spezielle Anziehungskraft. So sehr anspruchsvoll dieser "kleine Nürburgring" auch ist, so gefährlich und gnadenlos bei unbedachtem Fahren, so sehr atmet die Seele in der Umgebung durch, tankt es die Akkus auf, dort über Berg und Tal zu "fliegen".
Wir teilten uns die Strecke dieses Jahr mit einer größeren Gruppe Sportwagen. Jede Gruppe hatte 4.5 Stunden Fahrzeit zur Verfügung, was wirklich mehr als genug sein sollte. Ich selbst machte letztlich etwa 120km Fahrstrecke an dem Tag, andere hatten locker 250 oder mehr erledigt.
Ein Ziel des Tages war, die Hankook S1 Sportreifen einem erst vorsichtigen und später dann härteren Test zu unterziehen. Ein weiteres Ziel war der Test der Reifenkombination 215/45R17 auf der Vorderachse zu 245/40R17 auf der Hinterachse, einerseits bezüglich Freigängigkeit in den Radhäusern, aber andererseits noch viel wichtiger die Funktionsweise des vermaledeiten ABS im Speedster, welches mit mit den 205/40-235/40-Semis soviel Ärger und Schrecken bereitet hatte.
Ich rechnete nicht mit einem Erreichen meiner Rundenzeit vom letzten Jahr. Erst das vierte Mal in vier Jahren auf dieser Strecke und dann ein "Downgrading" in den Reifen von Semislicks auf "normale" Sommerreifen, das sollte Probleme erwarten lassen.
Tat es nicht.
Die beste Rundezeit sank um 6.1 Sekunden von 2:01,3 auf 1:55,2.
Die Reifen erwiesen sich als durchaus standfest, kein Schmieren, nur gut einen Millimeter Profilverlust auf 120km Rundstrecke
Die Reifen kündigten ein ausbrechendes Heck frühzeitig akustisch an und der Grenzbereich erwies sich als weit und kontrollierbar
Insgesamt präsentieren sich die Hankook als ein überaus guter Sportreifen für den Speedster und dazu ein großer Performer
Die Freigängigkeit in den Radhäusern ist perfekt, keine einzige Schleifmarke
Das Auto muss hinten etwa einen Zentimeter höher eingestellt werden, da die größeren Räder vorne die Bodenfreiheit angehoben haben
Das ABS machte dieses Jahr keinerlei Probleme, nicht ein einziges Mal ein "hartes Pedal", man konnte den Anker spätmöglich schmeißen, es reichte immer
Die Pagid RS14 sind keine gute Wahl, wenn man nicht wirklich einen Windkanal zur Lüftung der Scheiben vorhält, sie werden blau und schlagen einem das Lenkrad aus der Hand
Ferodo DS2500 für die Vorderachse sind in größerer Menge bestellt und werden mein Standardbelag
Die Veranstaltung war rundherum eine klasse Angelegenheit. Abgesehen von einem unsanft in die Leitplanke gesetzten Porsche GT3 RS kurz nach Mittag lief alles ohne große Blessuren ab, schnell aber sicher. Schleiz ganz ohne Blechschaden scheint aber selten zu gehen. Mal wieder wurde einem bewusst, wie schmal der Grat zwischen rennmäßigem Fahren und dem Schrottplatz ist.
Nächstes Jahr komme ich wieder!
In der Kurve am alten Fahrerlager Richtung Buchhübel.
Ein paar Meter weiter. Das Auto ist schon eine starke Erscheinung.
Mehr Bilder vom Fahrtraining in Schleiz
Der linke Vorderreifen nach der Veranstaltung. Hat es gut überlebt.
Die Bremsscheiben hingegen sehen nicht so gut aus.
Diese Fleckigkeit kenne ich bereits, sie entsteht nur in Kombination mit den
Pagid RS14.
Und so sehen die Pagid-Beläge aus. Verglast. Daher auch das Rubbeln und
Schlagen.
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