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Die Saison 2008 nähert sich ihrem Ende - leider
09.08.2008

So langsam spürt man es schon wieder. Alle geplanten Rundstreckentermine für dieses Jahr vorbei, das Wetter wird wieder schlechter, so langsam muss man sich wieder Gedanken um die kommende Saisonpause machen. Als geplante Arbeiten stehen inzwischen fest:

- Wartung (Öl, Zündkerzen, Bremsflüssigkeit, Luftfilter, Eigenleistung)
- Fahrwerk auf Radlastwaage einstellen lassen (Dempert)
- Verbesserte Spurstangen hinten (Dempert oder Regelin)
- Austausch Wasserpumpe und Zahnriemen (Regelin)
- ABS-Steuergerät der Lotus Elise 111R beschaffen und einbauen

Aber bereits jetzt hatte ich noch die eine und die andere Kleinigkeit erledigt. Als Beispiel kann die noch immer unzureichende Kühlung der Lambdasonde dienen. Ich öffnete hierzu nochmals den Unterboden und änderte sowohl die Luftführung unter dem Kamin als auch das Kupferblech und die Luftführung um die Lambdasonde herum.


Rechts das alte Blech für die Luftführung am NACA-Duct, links die selbst entwickelte.


Hier nun die veränderte Form des Kamins, in Hoffnung dass die Lambdasonde nun kühler bleibt.


Und hier aus einem anderen Winkel.

Ein paar Fahrleistungsmessungen machte ich auch noch. Beim 100er-Sprint ist kaum noch mehr drin, hier begrenzt die Physik durch den Radschlupf bessere Werte.

Zum Vergleich:


Durchbeschleunigen 1. Gang mit kontrolliertem Gasfuß und leichtem Schlupf bis knapp 60km/h, den Rest im 2. Gang.
Ergebnis 4.3 Sekunden von 0 auf 100km/h.


Heftigster Schlupf im 1. Gang, daher bereits bei etwa 20km/h in den 2. Gang geschaltet und diese bis 100km/h gezogen.
Ergebnis 4.4 Sekunden von 0 auf 100km/h.

Daran sieht man, dass es schlichtweg fast egal ist, in welchem Gang man den Sprint fährt. Die eigentliche Begrenzung ist die Traktion. Erst in den Gängen 2, 3, 4 und 5 kommt es aufgrund des dieseltypischen Drehmomentverlaufes schon darauf an, die Schaltpunkte mit Bedacht zu wählen, um möglichst schnelle Zeiten in den Asphalt zu brennen.

 

Gemeinsame Ausfahrt von Mitgliedern der Elise-Community und des Speedsterforums
30.08.2008

Heute ging es bei einer ursprünglich nur von ein paar Speedster-Fahrern geplanten und dann deutlich ausgeweiteten Ausfahrt von Berlin nach Dresden zur neuen Zeitenströmung, wir nahmen dort als Gäste der Exklusive Kollektion einen Snack, dann weiter zum Großdeutschlandring nach Hohnstein, in der Rußmühle zu Mittag essen, dann zurück nach Dresden und weiter zur Moritzburg und dann wieder nach Berlin. Rund 500km gefahren und jeden Meter davon genossen.

Bilder von der Ausfahrt

Leider zeigte sich auf den Autobahnetappen hier erneut, dass die Breitband-Lambdasonde immer noch überhitzt, die bisher verbauten Kühlmaßnahmen nicht ausreichen. Daher bestellte ich jetzt einen so genannten Bung Extender und dazu noch eine neue Sonde.

Weiterhin bestellte ich Castrol TWS 10W-60 in einer größeren Menge, die 24 Liter für je 10 Euro kamen jetzt zusammen mit Öl für den Alltagsdiesel per Spedition hier an.

 

Material für die verbesserte thermische Entkopplung der Lambdasonde erhalten
09.09.2008

Heute ist der Bung Extender zusammen mit einer neuen Lambdasonde gekommen. Ich hatte ja mächtig geflucht, warum so ein einfaches Distanzstück wie der Extender 80 Euro kostet. Nachdem ich ihn jetzt in den Händen halte, begreife ich, dass der etwas komplizierter ist, als ich gedacht hatte.


Die neue Sonde und der Bung Extender.


Hier gehen die heißen Abgase rein und da gehen sie wieder heraus.


Und so sieht er von innen aus.

Die Lambdasonde sitzt gut entkoppelt und wird vom umgeleiteten Abgas umspült.

 

Montage und Test der neuen Lambdasonde mit Bung Extender
13.09.2008

Heute montierte ich den Bung Extender und eine neue Breitbandsonde. Dies sollte hoffentlich einen sauberen "Reset" machen, endlich wieder vertrauenswerte (und hoffentlich stabile) Messwerte und noch viel lieber eine Volllastfestigkeit der Sonde, also keinen ERROR 8 mehr bei Autobahnfahrten unter hoher Last.

Nachdem ich die Bodenplatte entfernt hatte, erwarteten mich aber erst einmal zwei andere Überraschungen:

- Ein Halteblech des Kamins war gebrochen, weshalb diese idiotische Fehlkonstruktion jetzt unten komplett frei herumbaumelt und klappert.
- An der Lambdasonde hingen Öltropfen!!!


Die ölige Lambdasonde.

Ein genauerer Blick verriet recht schnell, wo das Öl herkam. Am Turbolader zwischen Frischluft- und Abgasseite gehen Öl- und Wasserleitungen für Schmierung und Kühlung an den Lader. Und dort war es ölfeucht, ja es war richtig nass mit Tropfen, am links erkennbaren Wasserschlauch waren bereits Öltropfen hinab gelaufen.


Die Pfeile markieren erkennbares Motoröl.

Eine Recherche ergab, dass dieser Fehler bei Opel bereits bekannt ist!

Feldabhilfe 2113 sagt:

Beanstandung: Turbolader mit Öl verschmutzt. Austretendes Öl wird durch den Fahrtwind auf dem Turbolader verteilt.
Ursache: Unzureichende Abdichtung zwischen Flansch Rücklaufschlauch und Gehäuse Turbolader.
Abhilfe: Im Fall einer Kundenbeanstandung prüfen Sie bitte zuerst TSB1877 (Befestigung Rücklaufschlauch mit einer Schlauchschelle) und montieren dann eine verbesserte Dichtung (Sonderteilenummer: S10616, Bestellung über ####@####.de)

Aha. Das Problem ist also bekannt. Und der Turbolader zum Glück noch heile. Somit steht demnächst ein Tausch der Dichtung in's Haus.

Aber nun zum eigentlichen Grund der Bauaktion: die Lambdaanzeige war inzwischen komplett unbrauchbar, sie war bei Teillast (Lambda = 1) sehr instabil, "rauschte" permanent zwischen 0.90 und 1.05 Lambda herum, mit einzelnen Spitzen bis 1.10. Dazu kam bei jeder forcierteren Autobahnfahrt bereits nach wenigen Minuten ein ERROR 8 auf die Anzeige und die Messwerte waren komplett falsch. Ich schrieb diese Änderung inzwischen schon einer Macke der Messelektronik von Innovate zu.

Das war aber offensichtlich falsch!
Denn nach Montage und Kalibrierung der neuen Sonde und folgendem Motorstart waren die Messwerte plötzlich wieder stabil!

Daraus folgend ist, dass die alte Sonde bereits Hitzeschäden hatte. Wahrscheinlich durch den Rundstreckenbetrieb, als ich den ERROR 8 missachtend einfach weiter meine Runden drehte. Eine Lösung besteht hier nun wirklich nur darin, einen ERROR 8 zukünftig zu verhindern. Und dazu wird der Bung Extender hoffentlich eine große Hilfe sein. Nun ist er montiert. Ein Lasttest steht aber noch aus.


Vorkat, Bung, Kühlblech, Bung Extender und Lambdasonde.

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