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Schubumluftventil - eine Lösung gegen reißende Membrane?
10.07.2009

Eines der ewigen Themen beim Z20LET / Z20LEH ist die Membran im Schubumluftventil des Turboladers. Das Teil reißt immer wieder mal, was zu Ladedruckverlust führt und damit einen Austausch bedingt. Pervers dabei: das in der Herstellung sicher nur wenige Cent kostende Teil wird von Opel als "Reparatursatz" für etwa 185 Euro verkauft. Das ist im höchsten Maße ärgerlich. Das Teil kann man nur als ziemlich misslungene Konstruktion bezeichnen und Opel kassiert dafür die Kunden noch richtig ab. Aber nun war Lösung in Sicht: die Firma Regal Autosport in UK verkauft ein Bauteil, welches das SUV komplett ersetzt und den Eindruck macht, eine erheblich bessere Standfestigkeit zu bieten. Dieses kostet etwa 150 Pfund und somit beim momentanen Wechselkurs in etwa das Gleiche wie die billige Tauschmembran bei Opel.

Ich hatte das Teil bestellt und heute kam es bei mir an. Der erste Eindruck: klasse gemacht, könnte funktionieren!


Das ist das herkömmliche Schubumluftventil. Rechts die Gummimembran, welche sehr häufig reisst.


Und so sieht das Teil von Regal Autosport aus. Es ist komplett aus Aluminium CNC-gefräst, selbst der Kolben.


Nimmt man es auseinander, erkennt man zwei innenliegende Dichtungsringe für den Kolben.


Auf der Außenseite ebenfalls Dichtringe zum Ladergehäuse.


Und hier der komplette Umrüstsatz, wie er angeliefert wird.

Im Idealfall müsste man das nur montieren und niemals mehr da ran, es sei denn der Turbolader wäre komplett kaputt. Dann rausnehmen und im nächsten Lader verbauen.

Ein Praxistest folgt demnächst (siehe Fortsetzung).

 

Öl gebunkert
13.07.2009

Es war mal wieder soweit. Das Öl für die Alltagsautos geht zur Neige und die Inspektionen nähern sich. Bester Grund, auch gleich für den Speedster Öl nachzuordern. Ich habe zwar eine bedeutende Menge Castrol TWS 0W-60 am Lager, will aber demnächst wieder auf Mobil 1 Rally Formula 5W-50 umsteigen. Für 10 Euro pro Liter bei Hustert Schmierstoffe war ich dabei.

 

Hockenheim mit Firma Rutronik, Radical SR3, Audi R8 und Porsche Boxster fahren
17.07.2009

Mehr durch Zufall erfuhr ich von einer Seminarveranstaltung des Bauteile-Distributors Rutronik. Firmenchef Thomas Rudel und seine Crew hatten ja bereits vor wenigen Wochen sonntags auf den Lausitzring eingeladen, beim 8-Stunden-Rennen zuzusehen. Und nun sollten in Zusammenarbeit mit der Firma Micronas in einer zweitägigen Veranstaltung in Pforzheim und Hockenheim neue Vertriebskonzepte und Lösungen vorgestellt werden und im Rahmen des Seminars auch die Möglichkeit bestehen, selbst mit Renn- und Sportwagen die Grand-Prix-Strecke in Hockenheim zu befahren. So kam ich in die dankbare Situation, zuerst als Beifahrer und dann als Fahrer einen Radical SR3, einen Porsche Boxster S, einen Audi R8 V8 mit Schaltgetriebe und einen Audi R8 V10 mit DSG über den Hockenheim zu jagen. Die Veranstaltung wurde hierfür beim Pistenclub mit eingemietet, der die Strecke für einen Tage in Benutzung hatte.

Eine insgesamt unglaublich interessante Veranstaltung, sowohl fachlich als auch vom gebotenen Entertainment. Eine Form von Marketing, die sicherlich deutlich besser funktioniert als eine trockene Zeitungsanzeige, die eh kaum jemand beachtet.

Hier ein paar Impressionen:


Die Anfahrt nach Hockenheim erfolgte als Beifahrer beim CFO von Rutronik im nagelneuen Audi R8 V10. Das Auto zeigt auch bei Regen einen beachtlichen Antritt, man bemerkt die Nässe auf der Straße nahezu nicht, Allrad sei Dank.


Ein unglaublicher Ausblick, überirdisch schöner Sound und eine gewaltige Performance: der Zehnender im Heck.


Angekommen am Ring.


Die angemietete Box.


Einer der drei zur Verfügung stehenden Radical SR3, der Motor entstammt einer Suzuki Hayabusa und leistet hier weit über 200PS. In Zusammenhang mit Schwerpunkt und Fahrzeuggewicht bekommt man so sehr gute Rennperformance für ein sehr kleines Budget. Laut Betreiber kostet so ein Fahrzeug in gutem gebrauchten Zustand etwa 30.000 bis 35.000 Euro, die Wartungskosten bewegen sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Haltbarkeit ist hervorragend. Den SR3 gibt es übrigens auch mit Straßenzulassung. Es dürfte interessante Blicke geben, wenn man mit einem Radical sonntags zum Brötchenholen beim Bäcker vorfahren würde.


Ein Geschäftsführer meiner Firma, der Leiter Einkauf und meine Wenigkeit fuhren zuerst als Beifahrer mit Gianni, einem sehr versierten 27-jährigen Profi-Rennfahrer.


Dieser machte mich dann später in meiner ersten Alleinfahrt erst einmal so richtig auf meine Fahrfehler aufmerksam, die ich mir über die Jahre unbewusst angeeignet hatte. Das ließ mich zuerst sehr zusammenzucken, dann aber gleich wieder auch daran arbeiten, die wenige Zeit auf dem Ring dazu zu nutzen, es gemäß seiner Anleitung gleich auch mal anders zu probieren. Und siehe da: es braucht nur mal einen kundigen Beifahrer, und schon geht beispielsweise das Anbremsen auf die Spitzkehre nach der Parabolika erheblich besser vonstatten. Ich nahm dank Gianni einiges an wichtigen Tips mit nach Hause, um zukünftige Trackdays noch besser bewältigen zu können.

Muss allerdings auch sagen, dass ich für das Platzangebot im Radical etwas zu groß geraten bin. In jeder Raumrichtung. Letztlich war dann erst zum Schluss im Audi R8 V10 ein flüssiges und schnelles Befahren des Rings möglich. Und auch die heftige Performance des Porsche Boxster S überzeugte auf ganzer Linie. Hätte ich diesem Auto niemals so zugetraut. Durchaus eine veritable Alternative zum 911er.

Zwei unvergessliche Tage! Vielen Dank an Rutronik und Micronas, die es sehr gut verstanden, eine Informationsveranstaltung mit hohem persönlichen Erlebniswert zu verbinden.

 

Schubumluftventil - eine Lösung gegen reißende Membrane? (Fortsetzung)
01.08.2009

Heute bin ich es angegangen, den Einbau des Evolution Motorsports Schubumluftventils (siehe oben hier auf dieser Seite). Zuerst aber, bevor ich mir wieder die Arbeit mache, maß ich an meinem alten LET-Lader den Abstand zwischen den beiden Dichtflächen aus. Es ergab sich dabei ein Abstand von 20,5 mm.

d1 = 20,5 mm

Dann maß ich den Abstand der Dichtflächen am Evolution-Ventil nach. Damit das Ventil nicht nur außen, wo man es sehen kann, richtig dichtet, sondern auch innen am Lader wirklich dicht schließt, muss der Abstand der beiden Aluminiumflächen ebenfalls möglichst genau 20,5 mm sein.

d2 = 20,5 mm

d1 ~ d2 (Unterschied sicher kleiner 0,1 mm, den Rest gleichen die Dichtungen aus)

Somit alles in Ordnung, man kann dieses Ventil verwenden. Ich baute es also ein und machte dann eine Probefahrt.

Die Probefahrt ergab Folgendes:

- Das Ventil funktioniert bestens
- Der Ladedruck im Overboost von knapp 2.0 bar wird erreicht
- Der Ladedruck bei Nenndrehzahl von knapp 1.5 bar wird erreicht
- Der Saugrohrunterdruck ist sehr hoch, ich meine sogar höher als im Original, -1,0 bar bei Motorbremse, -0,9 bar im Leerlauf
- Das Ventil öffnet bei Gaswegnehmen hörbar mit einem "kantig metallischen" Zischen, welches nicht mehr so laut ist, wie das Gummiventil war

Ergebnis:

Die Lösung ist offenbar sehr brauchbar. Wie lange die Viton-Dichtungen halten werden, wir der Dauerversuch über die nächsten Jahre zeigen. Auf jeden Fall gehören jetzt gerissene Membranen der Vergangenheit an.

 

STC Spreewaldring bei 33°C - schmierende Reifen
02.08.2009

Nach inzwischen rund 16 Monaten der Abstinenz ging es heute mal wieder auf den Spreewaldring. Ich wollte eigentlich nur mal sehen, was die Hankook-Reifen auf der Strecke bringen, aber erschwerend gesellte sich dann noch ein Beifahrer dazu und die hochsommerlichen Außentemperaturen zollten ihren Tribut. So hatte der Motor vom Gefühl locker 30PS weniger Leistung, die Höchstgeschwindigkeit auf der Gegengeraden lag nur noch bei knapp 160km/h gegenüber 170km/h im April 2008, die Beschleunigung war merklich herabgesetzt und die Reifen, die elenden Reifen, die schmierten und wimmerten in jeder Kurve. So war die erste voll gefahrene Runde tatsächlich auch die schnellste und danach wurde es sukzessive immer langsamer. Zweimal wollte der Speedy dann auch mit dem Heck ausbrechen und konnte gerade noch so gefangen werden. Die beste Rundenzeit lag bei 1:43,5 und somit rund 6 Sekunden schlechter als 2008. Hierzu trugen sicher alle drei Faktoren Beifahrer, Temperatur und Reifen mit bei. Für mich das Resümee: es führt doch kein Weg an Semislicks vorbei. Beim nächsten Reifenwechsel dann vielleicht mal die Toyo R888 probieren.

Freund Klaus war auch am Ring, fuhr aber nicht selbst. Es ist immer wieder schön, Teile seines Fuhrparks bewundern zu dürfen.


Als Abspannung zu diesem dynamischen Tag gönnte ich mir dann einen anderen Abend mal wieder ein ausgedehntes 'Cruisen' durch Berlin und Umland.

Übrigens: das Schubumluftventil von Evolution Motorsports funktioniert bisher bestens!