Auspuffblende
Abgefallen, was nun?
14. Juli 2011
Neulich hing sie schief, war nahezu abgefallen: das Hitzeschutzblech über den Endrohren. Ein paar mal kurz gewackelt, fiel es auch schon ab.
Offenbar war es nur minimal punktgeschweißt am Gitter befestigt. Die Laschen des Gitters waren jedenfalls mit den Fingern zu entfernen. Sie hatten sich durch Vibrationen an der 90°-Kante quasi weichgerüttelt und brachen dann durch, das Blech fiel ab.
Blecharbeiten sind in letzter Zeit für mich eine Tätigkeit geworden, bei der ich vortrefflich entspannen, den Stress vom Alltag vergessen kann. So machte ich mich daran, eine eventuell taugliche Befestigungsmöglichkeit zu basteln.
Die Einzelteile werden dann am Wochenende schwarz gepulvert und dann am Auto montiert werden.
Pulvern der neu angefertigten Kleinteile
Auspuffblende, Halterung Schaltanzeige
15. Juli 2011
Eben mal schnell die Teile gepulvert. Ich sollte mir aber langsam eine wirksame Staubmaske holen, man atmet doch ziemlich viel von diesem "Tonerpulver" ein.
Die Auspuffblende hängte ich jetzt etwa 10 mm höher, um den größeren Endrohren Rechnung zu tragen und bei Bewegungen (Schalten!) keine Kollisionen mehr zu riskieren.
Die Einziehmuttern waren durch Nylonschrauben vor dem Pulvern geschützt, blieben
auch beim Einbrennen noch im Werkstück.
Die endgültig montierte Schaltanzeige. Der Kabelstrang stört etwas, ggfs.
fertige ich irgendwann noch eine Haube über alles an.
Die Schaltanzeige aus der Fahrerperspektive. Ideale Position, man nimmt sie
wahr, ohne den Blick von der Straße abwenden zu müssen.
Das Schalten bei "rot" bzw. bei "rot blinkend" geschieht sehr schnell
vollautomatisch.
Die Auspuffblende montiert. Schön dezent aussehend durch die mattschwarze
Pulverbeschichtung.
Kamerahalterung, die dritte
Was lange währt, wird endlich gut.
16. Juli 2011
Heute habe ich nochmals ein neues, größeres Blech für die Kamerahalterung angefertigt und das dann gleich auch noch mattschwarz gepulvert. Danach getüftelt, wie ich die Kameras am besten montiere, danach dann gleich noch eine längere Probefahrt. Ich hatte mit der auf einem hohen Ausleger befindlichen Heckkamera Befürchtungen, es könne dort zu zu vielen Vibrationen kommen, aber das stellte sich als unnötig heraus. Die Aufnahmen sind wirklich gut geworden (siehe unten). Ich werde die Ausleger demnächst noch dauerhaft verkleben, da die Schraubzwingen nicht sonderlich gut halten, selbst wenn man die Knebel richtig fest dreht.
So sieht das vom Innenraum aus:
Und so von hinten über die Motorhaube geschaut:
Und so sehen dann die Aufnahmen aus:
Passt!
Auspuffblende BIG TIME!
Wieder ein wenig Bastelei.
18. Juli 2011
Schon lange hadere ich mit dem GFK um den Auspuff herum. Zweimal bereits hatte mir der Imhof-Auspuff durch die wackelige Aufhängung meine Clam unten und seitlich zerschlagen. Ein Reparaturversuch vor rund zwei Jahren sah erst ganz passabel aus, nur um dann beim ersten Trackday durch ein erneutes Verrutschen des Auspuffs wieder zerschlagen zu werden. Die Macken sind immer noch drin, weitere Reparaturen machte ich erst einmal nicht mehr. Sieht nicht schön aus.
Zudem ist die abgestrahlte Hitze der Endrohre nicht wirklich gut für das GFK. So langsam wird das zerbacken, wird irgendwann brüchig und zerfallen. So lange will ich nicht warten. Bereits vor längerer Zeit begann ich daher, mir eine optisch und technisch vernünftige Lösung zu überlegen. Die Umsetzung verschob ich allerdings immer wieder. Und ehrlich gesagt traute ich mich auch nicht richtig ran.
Da ich aber inzwischen als ungelernter Amateur zumindest ein paar Fertigkeiten in Blechbearbeitung erlernt habe, auch geschuldet meinem Mentor am Lotus Seven, der mir sehr viel beigebracht hat über die Jahre, wagte ich mich heute abend mal ran. Und wandte das Gelernte direkt an.
Ich nahm ein Stück Pappe. Und schnitt dieses zu, legte es an, korrigierte den Zuschnitt, so lange bis das Pappteil offenbar passend war. Danach klebte ich die Pappe auf ein Stück Deko-Aluminium aus dem Baumarkt, Dicke irgendwas bei 0,5 mm mit einer Art Hammerschlag-Struktur. Dann schnitt ich grob mit der Blechschere von Hand zu. Danach ein erstes vorsichtiges in Form biegen, alles mit bloßer Hand, nur unterstützt von Tischkante und Gummihammer. Und schliff dann mit Bandschleifer und Schleifscheibe auf Form.
Die Arbeit nahm gerade einmal eine Stunde in Anspruch. Das Ergebnis kann sich schon mal sehen lassen, denke ich.
Die Pappe, glatt ausgebreitet.
Die "Kopie in Blech", bereits ausgeformt.
Beides von der Seite gesehen.
Angesetzt am Auto. Mittels Karosseriekleber und 3mm-Niete zu fixieren.
Ob und wann ich das montieren werde, und ob es dann in Alu-Natur oder schwarz eloxiert sein wird, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich entscheidet sich das im Winter, wenn die Heck-Clam eh abgenommen sein wird wegen des Motortauschs.
Aber immerhin eine gute Vorbereitung und als handwerkliche Übung durchaus mal eine schöne Sache. Mich entspannen solche Tüfteleien einfach. :)
Kopfdichtungsschaden? Offenbar eben doch nicht!
Wie man sich fehlleiten lassen kann...
24. Juli 2011
Anfang des Jahres hatte ich doch mehrmals die Kühlmittelkontrollleuchte an, weil der Flüssigkeitsstand im Ausdehnungsgefäß zu niedrig war. Ich dachte schon recht stark an einen Schaden der Kopfdichtung, wollte tauschen, hatte bereits alles Material dafür besorgt, aber nicht schnell genug in die Werkstatt des Freundes gekonnt. Was sich jetzt als glücklicher Umstand herausstellt! Offenbar ist das Kühlsystem des Speedster derart weich, dass im Heißzustand der Wasserdampf im Ausdehnungsgefäß rund einen Liter zusätzliche Flüssigkeit in das System drückt, welche durch elastische Gummischläuche aufgenommen wird. Ist der Füllstand nach einer solchen Heißfahrt auf Maximum, so ist er (so weiß ich seit heute) nach einer längeren relativ kühlen Fahrt erheblich höher. Und jetzt kommt der Fehler, den ich wohl machte: ich korrigierte nach einer derartigen Kaltfahrt den scheinbar zu hohen Kühlmittelstand auf Max-Markierung herunter. Bei der nächsten Heißfahrt dann sank der Flüssigkeitsstand wieder ab und das unter die Min-Markierung. Das interpretierte ich als Fehler, füllte wieder nach, korrigierte nach der ersten Kaltfahrt auf Max-Markierung, nach der nächsten Heißfahrt war wieder unter Min, das Spiel begann von vorn. Es entstand dabei der Eindruck, es würde Wasser durch den Motor Richtung Auspuff verschwinden. Aber dem war offenbar nicht so, die Differenz steckte irgendwo in den "Wasserballons" im Kühlsystem.
Daher auch die gleichmäßig-gute
Kompressionsmessung.
Daher auch problemloses Abdrücken kalt wie warm mit 1.5 bar.
Einzig die Indikatorlösung stört das Gesamtbild, aber ggfs. sind Tröpfchen der
Kühlflüssigkeit hineingelangt, was ebenfalls ein Umschlagen der Farbe bewirkt.
Hier eine kleine Historie zur Veranschaulichung:
Damaliges Bild, wenn die Lampe anging. Ich
vermutete einen Kühlwasserverlust.
... und füllte nach ... zuviel, weil ich sicher ankommen wollte,
ich hatte 130km Fahrstrecke vor mir.
Nach der Fahrt war der Flüssigkeitsstand deutlich abgesunken.
... und so blieb er dann aber über vier Tankfüllungen. Genau bis ich den Deckel
abnahm und tauschte. Der Behälter stand zwei Stunden offen. Danach bereits war
der Flüssigkeitsstand leicht angestiegen ...
... und heute früh nach ein paar
zehn Kilometern (kalt) innerorts dann noch höher. Ohne dass ich etwas
nachgefüllt hätte.
Für mich ganz klar. Da hatte nie Flüssigkeit "nach unten" den Kühlkreis verlassen. Man muss beim Nachfüllen ganz eindeutig aufpassen, das passt niemals beim ersten Mal. Sobald die Lampe angeht, erneut bis Max-Markierung auffüllen und NICHTS ENTNEHMEN, sollte die Max-Markierung in der Folgezeit mal deutlich überschritten werden. DAS IST NORMAL.
Ende des Themas "Kopfdichtung". Nach dem Motortausch im Frühjahr werde ich die Maschine mal interessehalber öffnen. Wahrscheinlich werde ich nichts finden.
Schubumluftventil, die Zweite
... die Dritte kommt auch noch
28. Juli 2011
Ein paar Jahre fahre ich jetzt schon mit dem Bailey Blow-Off, in Richtung Kofferraumwand abgehend. Da der Motor ja bei Lastwechseln nicht unwesentliche Kippbewegungen macht, war die Gefahr einer Kollision zwischen Ventil und GFK immer gegeben, weshalb ich mir ein Halteblech angefertigt hatte.
Der Zufall ergab nun, dass jemand ein Plenum-Rohr mit Abgang Richtung Motor zu verkaufen hatte. Ich schnappte sofort zu. Heute kam es hier an und ich verbaute es. Dabei kürzte ich dann gleich noch den Schlauch für das Ventil mehrere Zentimeter ein, um die Vibrationsfreudigkeit einzuschränken. Ein Halteblech ist jetzt nicht mehr notwendig.
Diese Lösung hat jetzt natürlich wieder einen Nachteil: das abblasende Ventil erzeugt regelmäßig einen grauen Schmierbelag um die Auslassöffnungen herum. Dieser geht jetzt auch auf den Ansaugkrümmer und die Kraftstoffsammelleitung. Aber diese Lösung besteht eh nur noch wenige Monate, denn mit dem neuen Motor im Winter kommt ja auch ein geschlossenes Umluftventil der Firma Forge zum Einsatz, das Bailey fliegt dann nach inzwischen gut fünf Jahren wieder aus dem Auto.
Man muss vielleicht noch erwähnen, dass die Bailey Dump Valves einen sehr schlechten Ruf genießen. Sie gelten als "defective by design", sollen andauernd undicht werden. Und im Bekanntenkreis gibt es auch schon einen Fall, bei dem der maximale Ladedruck eines Motors um 0.3 bar unter dem eigentlich möglichen blieb, nach Tausch des Bailey gegen ein Forge dann war der verlorene Ladedruck und damit verbunden auch Mehrleistung plötzlich da. Ich selbst konnte mich die Jahre nicht über eine mangelhafte Funktion des Ventils beklagen. Es verrichtet seine Dienste seit 2006 klaglos. Lediglich ab und zu bei Teillast kann es etwas "hupen", was auf eine Undichtigkeit hinweist. Das ist aber nur im Übergangsbereich, wenn man gerade nicht ausreichend Gas gibt, um den Overboost zu aktivieren. Also bei mittleren Drehzahlen bei mittlerem Gaseinsatz und einigermaßen konstanter Drehzahl, da "hupt" es selten mal. Ansonsten ist es bei mir (noch) dicht bis 1.9 bar. Sobald es aber durch das Forge ersetzt wurde, werde ich es interessehalber mal zerlegen, um mir die Innereien anzusehen.