VX5
Planung für die Winterpause
08. August 2011
Dieses Wochenende war "A Bit More Speed 2011", das große vom OSC organisierte Speedster-Treffen auf der alten US-Airbase in Bitburg. Slalom, Viertelmeile, Freestyle, Fachsimpeln, Probefahrten, Ideen holen, nahezu alles was das Herz wünschte, wurde dort geboten. In diesem Rahmen bekam ich auch die Gelegenheit, Uwe Regelins Stufe 5 einmal probe zu fahren. Also der NG2-Lader in der momentanen Ausbaustufe seines schwarzen Entwicklungsträgers. Ich habe ja vor, diesen Lader im Winter einzurüsten, muss mir aber wenigstens einigermaßen gewahr werden, auf was ich mich da einlassen werde, die Investition ist ja nicht ohne!
Die erste Probefahrt war nur sehr kurz. Erst einmal über die Viertelmeile, einfach um mal den Anzug zu erleben. Im ersten Gang radierten die Räder fast spontan in den Begrenzer, das Auto hat halt keine Traktionskontrolle und das war für mich inzwischen ungewohnt. Die höheren Gänge bediente ich dann etwas vorbereiteter. Ich muss sagen, so schlimm kam mir das alles nicht vor, obwohl es gleich für eine 11.4 gereicht hatte. Aber der Wagen hat ein langes Diesel-Getriebe und so muss man schon auf den Tacho schauen, um den Vortrieb zu spüren. Vom Gefühl her fährt man nämlich eher einen großen Sauger, kein eckiger "Turbobumms", das Teil zieht fast schon langweilig durch. Auf dem Rückweg dann wollte ich das "Gasgefühl" bei Teillast probieren. Als ich dann im dritten Gang bei 6000 Umdrehungen Vollgas gab, machte es POFF und der Motor war aus.
Das kostete Uwe Regelin etwa eine Stunde unter seinem Auto, um den Ladeluftschlauch wieder auf den Wärmetauscher des W-LLK zu kriegen. Tut mir leid, Uwe. :)
Am nächsten Tag dann neuerliche Probefahrt, zweimal über die Meile und ein paar Teillast- und Gaswechseltests. Das Gefühl mit dem langweiligen Gaspedal bestätigte sich. Was Uwe als total gut fahrbar bezeichnet, ist zwar tatsächlich absolut einfach zu beherrschen, mir aber zu harmlos. Ich möchte da etwas mehr Progressivität spüren. Aber das kann man dann bei meinem Auto anders programmieren, wir werden uns für die Abstimmung mal einen ganzen Tag nehmen müssen, denke ich. Auch das Gaswechselverhalten gefiel mir noch nicht, der Motor macht beim schlagartigen Gaswegnehmen einen merkwürdigen "Doppelruckler", ob das am bereits defekten Bailey gelegen hat, kann ich nicht sagen. Aber ich rechne damit, dass auch das bei meinem Motor so nicht vorhanden sein wird nach Aufbau und Abstimmung.
Insgesamt macht der NG2 einen unaufgeregten aber druckvollen Eindruck. Uwes Auto kommt mir harmloser vor als meiner. Aber er ist deutlich schneller.
Es wird also nächstes Jahr eine Transformierung vom VX3 in den VX5 geben!
Konkret wird das so ablaufen:
- Tausch des momentanen Motors
gegen den Stufe-5-Komplettmotor von Klasen.
- Erleichtertes Schwungrad und ggfs. sogar eine Quaiffe-Sperre verbauen (macht
immer mehr Sinn, auch mit oder gerade sogar wegen der Traktionskontrolle, ideale
Ergänzung).
- Neue bessere Schaltseile aus der Sammelbestellung im
Speedsterforum.
- Alles wieder zusammenbauen, inklusive altem K04-Lader.
- Dabei allerdings Umbau auf das Forge Schubumluftventil. Die Stufe 5 zeigt
nämlich bereits erhebliche Rußfahnen beim Schalten, was wohl von der
abgeblasenen Luftmasse durch das offene Bailey kommt. Hier wird kurz mächtig
überfettet. Das will ich so nicht. Deshalb liegt hier auch schon ein Forge
DV006A herum und wartet auf Einsatz.
- Einfahren über 1500 ... 2000 km.
- Tausch des K04 gegen einen NG2.
- Intensive Abstimmung bei Regelin, Rollenprüfstand UND Probefahrten mit
besonderem Augenmerk auf Gaspedalkennlinie und Ansprechverhalten.
- Wenn's Geld noch reichen sollte, zweiter Radsatz mit Semislicks.
Das offene Bailey fliegt raus, für das wesentlich größere Forge mit zusätzlicher Abluftleitung Richtung Saugrohr brauche ich dann natürlich auch ein anderes Plenum-Rohr. Nach langem Hin und Her hat der Hersteller in England für mich ein Einzelstück geschweißt, bei dem der Rohrstutzen GERADE nach rechts abgeht. Bei meinem Speedster rieb nämlich aufgrund des schrägen Rohrwinkels die Kante der Gittereinfassung der Motorhaube permanent am Samco. Durch die spezielle neue Form passiert das nicht mehr. Allerdings muss man den Samco jetzt ggfs. am Wärmetauscher einen Zentimeter kürzen.
Hier sieht man die Reibspuren der Motorhaube auf dem Samco mit gebogenem Plenum-Rohr:
Und hier im Vergleich neues und altes Plenum-Rohr:
Danach sollte ich hoffentlich ein vergleichbar gut fahrendes Auto haben wie gerade jetzt schon, nur eben mal mit 60 oder mehr PS oben drauf. Wenn die Abstimmung nicht passen sollte, fliegt alles wieder raus und ich bleiben beim K04 und 300 PS, allerdings mit "schussfestem" Unterbau. Der Klasen Stufe 5 bleibt auf jeden Fall im Auto, logisch.
A Bit More Speed 2011
Viertelmeile bis zum Abwinken
03. - 07. August 2011
Ein paar Bilder vom Jahrestreffen des OSC:
Fahrerlager.
Viertelmeile mit Zeitnahme.
Der Speedy mit notdürftig geflicktem linken Scheinwerfer. Das Glas flog
unterwegs unvermittelt ab und es blieben nur noch Scherben übrig.
So können 400 PS in einem Speedster aussehen.
Rückreise Richtung Hannover und Berlin.
Scheinwerfer
T-E-U-E-R
10. August 2011
Heute kam die Deckungszusage der Teilkasko. Ich 500 Euro Selbstbeteiligung, die Teilkasko den Rest. Und es kam die Rechnung von Opel. 1.460 Euro für einen(!) linken Scheinwerfer in der neuen abgedichteten Variante. Der rechte Scheinwerfer wäre übrigens rund 100 Euro billiger, warum auch immer.
Die genaue Teileaufschlüsselung:
1x 4801771 Scheinwerfer, etwa
1.244 Euro
1x 4801760 Abdeckung, etwa 149 Euro
1x 4801761 Schaumteil, etwa 65 Euro
2x 4801644 Abziehbild, etwa 1 Euro
Habe vorab überwiesen und hoffe, dass die Versicherung möglichst schnell den Differenzbetrag ausgleichen wird.
Übel.
Und trotzdem werde ich sehen, dass ich möglichst bald noch den rechten Scheinwerfer neu nachkaufe. Dann ist hoffentlich erst einmal lange Ruhe.
Testverbau Forge DV006A
13. August 2011
Heute kamen ein paar Schläuche von Sandtler hier an. Worauf ich dann gleich mal das gerade Plenum-Rohr (siehe oben) eingebaut und den oberen Ladeluftschlauch in der Länge angepasst habe, der kann dann nämlich am Wärmtauscher des W-LLK etwas kürzer ausfallen.
Ich benötige nun ein Saugrohr mit einem 25mm-Stutzen etwa an der hier gezeigten Position, um mit dem Schlauch am Anschluss Zündmodul vorbeizukommen.
Bevor ich so ein Teil dann im Haus habe, ist jetzt erst einmal wieder das Bailey montiert.
Tachoskala modifizieren, Zeiger richten
und eine neue Windschutzscheibe bitte
13. August 2011
Ein Bekannter aus der Szene bot mir in Bitburg an, mir seinen "Übungstacho" zukommen zu lassen, weil ich mich bisher nicht getraut hatte, die bereits seit zwei Jahren herumliegende Instrumentenskala mit Tachometer bis 280 km/h zu verbauen. Zum Üben. Gestern nun kam der "Übungstacho" hier an und ich machte mich gleich daran, den mal testweise auseinander zu nehmen. War einfacher als gedacht.
Instrumenteneinheit aus dem Auto ausbauen (letztlich nur der Blockstecker und vier Muttern mit Scheibe).
Achtung 1: Das "Glas" vorsichtlich seitlich mit Fingernägeln versuchen abzuheben, wahrscheinlich hat es sich über die Jahre eh schon aus der Klebung gelöst, ansonsten einen Spachtel verwenden.
Achtung 2: Die Zeiger abheben, hierzu mit je einem Fingernagel rechts und links am schwarzen runden Teil in der Mitte unterhebeln und langsam und gleichmäßig nach oben Zug aufbauen, sitzen recht stramm. Ggfs. gegen die Nullposition "überdrehen" und dabei ziehen, dann kommen sie langsam raus. Möglicherweise lösen sich dabei die orangen Zeiger aus der schwarzen Befestigung, die kann man dann mit etwas Modellbaukleber wieder befestigen.
Achtung 3: Die Zeiger haben sich über die Jahre sicherlich "verformt", sind krumm geworden. Diese kann man "über den Daumen" vorsichtig wieder richten. Ich würde das ohne Hitzezufuhr erledigen, weil ich meine, dass damit die Gefahr zukünftiger erneuter Verbiegungen durch Hitze etwas reduziert sein wird. Beim Biegen sehr vorsichtig sein, damit die Nadeln nicht durchbrechen.
Auf der Rückseite erneut vier Muttern mit Scheibe und vier Kreuzschlitzschrauben entfernen.
Rückwand abheben.
Auf der freigelegten Platine sind links und fast mittig je eine kleine Kreuzschlitzschraube zu entfernen, dann kann die Platine vorsichtig abgezogen werden.
Das LC-Display ist mit vier identischen Kreuzschlitzschrauben befestigt, diese auch entfernen und das Display aus dem Gehäuse entnehmen.
Auf der Vorderseite ist jetzt der weiße Rahmen für die Lichtreflexion um die Skalen herum zu entfernen, dieser ist nur mit beidseitigem Klebeband mit dem Instrumentengehäuse verbunden.
Achtung 4: Jetzt können die Instrumentenskalen entfernt werden. Dies ist eine mit dem Instrumentengehäuse verklebte Folie. Die Verklebung sitzt sehr fest, die Folie wird ziemlich sicher dabei zerstört werden. Dabei fallen dann auch die Lichtleiter für die LEDs aus dem Gehäuse. Klebereste auf dem Instrumentengehäuse können dann durch "Abrubbeln" mit den Fingern entfernt werden. Geht mit einem Föhn deutlich leichter.
Die Platine bei Durchlicht. Ist nicht viel dran, simple zweilagige Platine,
80er-Jahre-Niveau.
Damit haben wir dann alles auseinander!
Jetzt kann die neue Skala aufgeklebt werden. Dazu die sechs Lichtleiter wieder in das Gehäuse einsetzen und dann die Folie auf den schwarzen Kunststoff aufkleben. Ich fixierte diese mit vier größeren Tropfen Silikon (wichtig: essigsäurefrei, für Elektronik geeignet). Da die neue Skala sehr steif ist (Glasfaserbasis), ist eine vollflächige Verklebung nicht notwendig. Bei einer normalen Folie hätte ich sonst wieder hauchdünnes beidseitiges Klebeband verwendet. Gibt es beispielsweise von Tesa in jedem Baumarkt.
Nun können die Zeiger wieder vorsichtig aufgedrückt werden. Es hat sich gezeigt, dass die Schrittmotoren einen "Linksanschlag" besitzen. Die Zeiger sitzen einigermaßen richtig, wenn der Linksanschlag auf der Nullposition sitzt. Das echte Kalibrieren auf Null im Fahrzeug durchführen! Zündung einschalten, dann gehen die Schrittmotore auf Skalennull. Stimmt die Zeigerposition nicht, Zündung wieder aus und durch sehr vorsichtiges "Überdrehen" über die Anschläge rechts und links so lange korrigieren, bis das passt. Zur Kontrolle immer wieder Zündung einschalten, zur Korrektur der Zeiger wieder aus. Sind die Zeiger frei beweglich, Probefahrt machen, dabei Geschwindigkeit und Drehzahl prüfen. Als Vergleich nehme ich die Driftbox für die Geschwindigkeit und das Micro Input Module für die Drehzahl. Nach Abstellen des Motors fallen die Zeiger dann geringfügig unter Null herunter, das ist normal.
(hier noch ohne Zeiger ein grundsätzlicher Test im Auto)
Jetzt noch den weißen Rahmen vor die Skalen kleben, entweder ebenfalls mit beidseitigem dünnen Klebeband oder wie ich es gemacht habe, mit Silikon. Nach dem Abbinden dann das "Glas" wieder verkleben. Ich habe auch das mit ein paar Tupfern Silikon gemacht, nicht vollflächig, falls man es zukünftig wieder mal öffnen will, hat man es leichter.
So sieht dann das Endergebnis aus (Zeiger noch nicht kalibriert):
Und zum Schluss gab es dann sprichwörtlich noch den Knalleffekt! Nach dem letzten Versuch im Auto vor dem Zusammenbau wollte ich den Blockstecker hinten am Instrumentensatz wieder lösen. Und dieser löste sich gewohnt schwer und ruckartig. Mit dem Ergebnis, dass der Instrumentensatz leicht von innen nach oben gegen die Windschutzscheibe kam. Und diese bekam dabei drei sternförmige Sprünge! Jetzt ist also noch die Windschutzscheibe zu tauschen. Preis habe ich bereits bei Martin Arnet von Tune Concept in Wiesbaden angefragt, Scheibe mit (schwarzem) Rahmen (für Lotus Elise) kostet 499 Euro brutto ohne Versand.
Die nächste Arbeit für die Winterpause. Man hat ja scheinbar sonst nichts zu tun...
Beim Anschauen im Tageslicht zeigte sich dann übrigens, dass die Sprünge auf der Außenseite der Scheibe entstanden sind und ihren Ursprung in einem deutlich erkennbaren Steinschlag haben. Diese Beschädigung der Oberfläche machte die Sprünge erst möglich. War also eine Vorschädigung.
Hier der Tacho im eingebauten Zustand, Vergleich der Nadelpositionen Zündung ein/aus:
Verschiedenes
Es gibt ein Update für den Scandevil:
Neuer Bootloader, neue Bedienoberfläche, nahezu keine neuen Funktionen, aber wohl die Vorbereitung auf die hoffentlich bald kommenden. Unter anderem soll ja das Logging auf SD-Karte irgendwann mal funktionieren. Wäre sehr schön. Denn deshalb hatte ich mir die feine Kiste ja überhaupt angeschafft, ich war zuvor bereits mit dem AGV4500 sehr zufrieden, einzig das Logging vermisste ich. Und das tue ich noch immer...
Der neue Scheinwerfer ist da, dazu sehr teures Zubehör wie eine Rolle Schaumstoffband für 65 Euro. Die (neue) hintere Abdeckung muss noch nachgeliefert werden, kostet mal locker 160 Euro, ist ja auch ein Kunststoffteil, so was will erst einmal hergestellt werden. Sarkasmus? Aber klar, immer doch...
Wie man sieht, ist die Serienausstattung des Scheinwerfers auch enorm. zwei der drei großen Gummistopfen haben sie gar nicht erst mitgeliefert und unten gibt es ein zusätzliches ovals großes Loch, für das es keinen Stopfen gibt. Hier darf man selbst mit Klebeband nachhelfen. Das kleine Loch links wird mit (extra zu bestellenden) schwarzen Papieraufklebern abgedeckt. Lotus != Luxus. Galt schon immer. Nur hier treiben sie es doch ein wenig weit. Und Opel macht freudig mit.
Alles in allem für den unglaublichen Spottpreis von nur 1.467,44 Euro. Rabatt bereits abgezogen. Billig. Sarkasmus? Ach, ja, Sie wissen schon...
Und zuletzt, wie oben bereits erwähnt, hatte ich ja einen Steinschlag in der Windschutzscheibe, der sich beim Tachobau plötzlich in drei Sprünge verwandelt hat. Ich bestellte nun bei Martin Arnet in Wiesbaden (Fa. Tuneconcept) eine neue Scheibe mit schwarzem Rahmen, original Lotus für die Elise und Exige, passend auch beim Speedster, aber dafür für nur 499 Euro brutto! Kleber und Kleinteile dazu, inklusive Nachtversand nach Berlin, immer noch knapp unter 600 Euro. Da kann man nicht meckern. Werkzeug für den Scheibentausch ist noch im Zulauf, dann werde ich den Tausch selbst erledigen. Eine spannende, weil neue Arbeit.
So wird sie transportiert: ziemlich große Kiste, rund 2 m lang, 1 m hoch und 25 cm dick.
Tausch der Windschutzscheibe
Heute war es soweit. Erst den neuen Scheinwerfer verbaut, auch das war nicht einfach ein Einbauen, sondern mit diversen mechanischen Anpassungen verbunden. Und dann machte ich mich daran, die Windschutzscheibe zu tauschen. Ein Risiko, weil morgen der Charity Event auf dem Spreewaldring stattfindet und ich als Fahrer gemeldet bin. Die Teilnahme wäre geplatzt, wenn ich die Arbeit angefangen hätte, sie aber nicht hätte abschließen können. Zum Glück ging es gut. Dauerte aber mal lässige 6 Stunden, weil ich bestimmte Dinge erst herausfinden musste und zudem bisher noch nie eine geklebte Scheibe aus- oder eingebaut hatte. Beim nächsten Mal geht das sicherlich in der halben Zeit.
Das Heraustrennen der alten Scheibe war die größte Drecksarbeit! Die Opel-Serviceunterlagen sind diesbezüglich an mehreren Stellen falsch bzw. unsinnig. Zuerst wird ein falscher Abstand der Schneidelinie am Scheibenrahmen angegeben, dann ist die Klebeposition für den Spiegelhalter falsch und dann soll man die Clam abbauen für die Arbeit, was schlichtweg nicht notwendig ist. Auch braucht man kein Winkelmesser, um die Klebung der Scheibe an der unteren Kante zu trennen, auch hier reicht der Sägedraht!
Hier die tatsächlichen Abstände für das Abschneiden des Scheibenrahmens (Opel gibt 10 mm an!):
Zum Schneiden nimmt man am besten ein sehr stabiles Cuttermesser (Metallgriff und stabile Klingenverriegelung sind wichtig!). Man schneidet entlang der markierten Linie etwa 1 Zentimeter tief und entfernt dann den äußeren über die Rahmenstruktur überlappenden Gummi-Scheibenrahmen. Grund: um die Klebung mit Drahtsäge zu trennen, muss man erst einmal die Lücke zwischen Scheibe und Scheibenrahmen zugänglich haben, diese wird komplett durch die breite Gummilippe verdeckt.
Hat man die Gummilippe komplett entfernt, treibt man mit einem
Spezialwerkzeug (Beispiel)
Sägedraht (Beispiel)
durch die Verklebung. Am besten von innen direkt parallel zur Scheibe in einer
der beiden oberen Ecken der Frontscheibe nach außen in die jetzt freigelegte
Lücke. Dann klemmt man die Griffe an den Draht und beginnt in U-Form innen und
außen seitlich ziehend durch Hin- und Herziehen die Klebung der Scheibe
aufzutrennen. Achtung: auf der Innenseite IMMER möglichst nah an der Scheibe
bleiben, um den Scheibenrahmen nicht zu beschädigen!
Das macht man nun einmal komplett herum. Es bietet sich an, an der Unterkante
nochmals mittig den Draht neu durchzustechen und dann von der Mitte jeweils nach
außen zur A-Säule zu sägen. Vorsicht bei den lackierten Teilen der Clam. Man
kann auch hier sägen, ohne diese zu beschädigen. Ist etwas tricky, geht aber!
Danach dann ist die Scheibe locker und kann vorsichtig entfernt werden.
Dass die alte Scheibe beim Ausbauen diverse neue Sprünge bekommt, muss einen nicht wundern. Ist normal. Wiederverwenden will man die ja eh nicht. Und die Verbundfolie hält das Geraffel auch weiterhin zusammen.
Da ich von Tuneconcept leider einen Spiegelsockel erhalten hatte, der nicht für den bei mir verbauten Opel-Spiegel passt, musste ich den alten Sockel von der Scheibe abtrennen. Dies ging aber wider Erwarten recht einfach. Mit einem Schraubenzieher seitlich leicht untergehebelt und dann mit einem kleinen Hammer zwei, drei Schläge gegen den Schraubenzieher, schon war der Metallsockel ab. Ohne weitere Splitter. Die Rückseite schliff ich dann ab, bevor ich ihn an die neue Scheibe mittels Spezialkleber angeklebt habe.
Die Position des Halter auf der Scheibe (Opel meint, der sei 95mm von der Scheibenkante entfernt!):
Und hier der eigentliche Spiegelhalter mit Rastnase und abgenommener Kappe:
Und hier dann noch die neue Frontscheibe, vor der Montage:
Die neue Scheibe und die Klebeflächen am Auto wurden dann mit Primer vorbehandelt, dieser dann 15 Minuten ablüften gelassen. Und dann trug ich den Scheibenkleber mittels Kartuschenpistole auf die Scheibe auf. Dann setzte ich mit einem Freund als Helfer die Scheibe auf das Fahrzeug und fixierte es mit Klebeband. Die Scheibe wird durch die Gummilippe einfach auf dem Scheibenrahmen justiert, fällt quasi von selbst in die richtige Position. Man kann da kaum was falsch machen.
Die Scheibe ist nach 6 Stunden mit Airbag betreibbar, d.h. heute nacht bereits könnte ich das Auto fahren. Ich lasse aber alles bis morgen früh ruhen und werde auch dann erst als letztes den Spiegel montieren.
Wieder mal eine Arbeit erledigt, die ich mir noch vor kurzer Zeit nicht zugetraut hätte.