Motortausch, Teil 40
Nach Tagen extremer Schmerzen am Zeigefinger ging es mir heute deutlich besser. Der Finger ist immer noch erheblich geschwollen, aber tut kaum mehr weh, sofern man ihn nicht stärker belastet. Also begann ich mit ein paar kleineren Arbeiten am Motor, damit es endlich etwas weitergeht.
Die motorseitige Verdrahtung der Instrumenten-Geber inklusive des Ladeluftschlauches für die mechanische Ladedruckanzeige bündelte ich dieses Mal mit Tesa 51608, damit auch das möglichst OEM aussieht, nicht wie eine Bastelarbeit.
Anschluss am Öldruckgeber.
Anschluss des Schlauches für den Ladedruckabgriff an den Steuerluftschläuchen.
Anschluss Geber Öltemperatur.
Weiterhin mussten dann ja noch ein paar Rohre angefertigt und die Kurbelgehäuseentlüftung aufgebaut werden.
Hierfür drehte ich aus Meterware Aluminiumrohren mehrere Rohrstücke mit Schlauchflanschen:
Diese werden aus dem vollen Rohr gedreht, mit jeweils etwa 2 cm Überstand, um das Spannen im Dreibackenfutter der Drehbank zu ermöglichen. Zum Schluss dann Abstechen bzw. Absägen, Schleifen und Entgraten.
Die roten Linien deuten an, wo abgetrennt wird nach Bearbeitung.
Im Ergebnis sieht das dann am Motor so aus:
Die Rohre werden noch auf Hochglanz poliert werden, sobald ich endlich die bereits vor zwei Wochen bestellte Poliermaschine erhalte. Dann wird das auch noch etwas besser ausschauen.
Im Moment bin ich sehr zufrieden, da wie theoretisch im Kopf vorgeplant bis jetzt auch alles real so umgesetzt werden konnte.
18.02.2012 - Polieren.
Die neue Poliermaschine ist da. Mit der grünen Polierseife geht es enorm schnell, unansehnliche Rohteile in glänzende Schmuckstücke zu verwandeln. Die angefertigten Rohre für die Luftleitungen benötigten pro Stück etwa 2 Minuten Arbeit, um sie auf ausreichenden Hochglanz zu bringen. Betreffs der Schellen, um das Stückwerk aneinander zu binden, steige ich demnächst noch von den Federbandschellen auf Oetiker-Ohrschellen aus Edelstahl um. Die tragen kaum auf, sind unauffällig und aus Edelstahl, somit optisch stimmiger als die schwarzen klobigen Federbandschellen.
Die Poliermaschine. Im Prinzip die gleiche Grundmaschine wie die Schleifmaschine
dahinter, nur mit längeren Achsen und harter sowie weicher Polierscheibe.
Mit 600 W Leistung absolut ausreichend für meine Bedürfnisse. Es gibt auch noch
eine größere Variante mit 1,5 kW Drehstrom, aber das braucht es wirklich nicht.
Die hätte auch auf dem Tisch keinen Platz mehr gehabt.
Erster Polierversuch. Rechts vorher, links nach einminütigem Polieren.
Und so sehen die Rohre am Motor jetzt aus, kurz überpoliert, perfekte
Racing-Optik.
Die Ohrschellen fehlen noch, kommen die Tage per Post rein.
Polierte Rohre im Detail.
Da ja demnächst die Instrumente in's Auto sollen, habe ich mir einen Kreisschneider beschafft. Mit diesem werde ich auf der Standfräse die 52-mm-Löcher in das Instrumentenpanel schneiden.
Im Radius einstellbare Klinge, in der Mitte ein Führungsbohrer 4 mm.
Taugt für Bohrungen von 27...104 mm Durchmesser.
Es sind dann noch Ohrschellen in den wichtigen Durchmessern gekommen:
HY160 = 16.0 mm Nennwert = für 8 mm Samco
HY295 = 29.5 mm Nennwert = für 19 mm Samco
HY330 = 33.0 mm Nennwert = für 25 mm Samco
Damit sieht das mit der Verrohrung dann so aus:
Womit das Leitungsthema hiermit dann auch beendet ist.
Für das Befüllen des Getriebes mit Öl (nach Einbau der Antriebswellen) bietet sich eine Pumpflasche an:
Diese kann einfach irgendwo stehen und mit dem Druckknopf Flüssigkeit
hochgepumpt werden.
Die hakenförmige Düse wird dabei einfach an der Einfüllöffnung des Getriebes
eingehängt.
Gepumpt wird so lange, bis Getriebeöl an der Einfüllöffnung nach außen austritt.
Füllmenge beim F23 etwa 1.75 Liter.
Der Ölfilterbock musste jetzt auch nochmals leicht von der Antriebswelle weggedreht werden, war zu "optimistisch" fixiert worden.
Aus der Perspektive etwas schlecht zu erkennen, Abstand jetzt etwa 1,5 cm.
Und gemäß dem Leitspruch "wir können auch anders" habe ich dann noch mit Freund Thomas eine kleine Tuningaktion an seinem neuen Alltagsbrenner vorgenommen:
Fiat Cinquecento Sporting.
Dieser bekam eine neue, deutlich vergrößerte Drosselklappe.
Drosselklappeneinheit original / vergrößert der Zentraleinspritzung.
Dazugehörige Sockel zum Einlasskrümmer.
Leider sprang das Auto zuerst nicht an. Ich roch aber einen leichten Benzingeruch. Wir nahmen dann das Luftfiltergehäuse nochmals ab und ich schaute in den Ansaugtrichter. Bei Einschalten der Zündung liefen Sturzbäche von Sprit aus dem Einspritzventil, selbst bei abgezogenem Steckverbinder. Also schien der Fehler bereits gefunden. Ventil ausgebaut und...
Der Urheber dieser Lösung hat einen Montagefehler begangen. Es lief somit an der
Dichtung unkontrolliert mächtig Sprit vorbei, der Motor soff einfach ab.
Einspritzventile getauscht, also das alte eingesetzt, und der Motor lief wieder. Und wie! Eine Probefahrt zeigte eine enorme Spurtfreudigkeit. :D
Mal was Anderes... :)
Motortausch, Teil 41
Heute Positives und Negatives:
+ Kamin mit letzter, dritter Aufhängung komplettiert
+ Auspuff montiert
+ Lambdasonden montiert
+ vorderes Bodenblech montiert
o der am Zylinderkopf angeschraubte Wasserkasten mit dem
Thermofühler scheint an der Pappdichtung zu "schwitzen", ist nicht richtig
dicht, Schrauben mal nachgezogen
o Traggelenke an der Vorderachse gehen nicht ab, brauche anderen Abzieher, ist
bestellt
- das Entlüften der Kupplung endete in einer Katastrophe!
Und zwar bekommen wir keinen Druck auf die Kupplungshydraulik. Entweder ist die Dichtung am Anschluss oben nicht dicht / falsch, oder es ist in der Getriebeglocke eine Komponente defekt, also Ausrücklager oder Hydraulikleitung. Momentan deutet aber viel auf die Dichtung am Anschlussnippel hin. Bin da am Recherchieren. Wäre jedenfalls ein Ding, wenn einem Opel da ein nicht passendes Teil verkauft, das im EPC falsch gelistet wäre. Sollte die Dichtung doch in Ordnung sein, müsste das Getriebe wieder raus. Was mindestens eine Woche Verzögerung bedeuten würde.
Hier Bilder vom montierten Auspuff:
Dass der Rohrbogen passt, war nicht fraglich.
Dass aber die Downpipe nicht mit der Domstrebe kollidiert, war keineswegs klar.
Zum Glück passt es wunderbar, ordentlich Luft zwischen.
Abstand zur Ölwanne und Verschraubung ist recht groß, Ergebnis der 10 mm höheren
Downpipe-Spezialanfertigung.
Die Breitbandsonde passt auch von der Position. Bestens!
Der Flansch ist nicht leicht zu montieren gewesen, saß erst wieder schief, und
zwar nahezu unmerklich. Erst ein leichtes Vorspannen des Abgasrohrs unter der
Ölwanne mittels Wagenheber ließ den Flansch richtig in den Krümmer gehen und die
Schelle korrekt anziehen können.
Blick von oben auf Kamin, Downpipe und Regelsonde. Passt alles gut.
Thema Auspuff für den Z22LEx ist somit erledigt. Wird gut funktionieren.
Motortausch, Teil 42
Heute kam hier von einem gütigen Kollegen aus dem Speedsterforum eine Dichtung für die Schnellkupplung der Kupplungshydraulik an. Diese ist leider über Opel "NML", also nicht mehr lieferbar. Man bekommt sie wohl auch nicht vom Hersteller LUK, sondern nur indem man eine komplette Hydraulikleitung für 70 Euro kauft, da ist sie dann mit bei.
Das "Hütchen" links ist die korrekte Dichtung. Diese dichtet dann auch das
Hydraulikrohr im Kunststoffnippel mit ab und verhindert Leckagen.
Und so sieht die montierte Dichtung dann aus.
Der Alustecker wird OHNE montierte Haltefeder vorsichtig bis zum
Anschlag aufgeschoben und erst dann die Haltefeder seitlich eingeschoben.
So ging das Entlüften der Kupplung problemlos, alles blieb dicht.
Wie entlüfte ich die Kupplung eigentlich?
In zwei Schritten:
Schritt 1: Entlüftung der Leitung Geberzylinder zu Schnellkupplung
(1) Entlüftungsnippel
öffnen
(2) von zweiter Person Kupplung langsam bis zum Anschlag drücken lassen
(3) Entlüftungsnippel schließen
(4) Kupplung wieder loslassen
Das mehrfach wiederholen, bis aus dem Entlüftungsnippel keine Blasen mehr austreten. Jetzt ist die Zuführungsleitung entlüftet, jedoch noch nicht der Zentralausrücker.
Schritt 2: Entlüftung Zentralausrücker
(1) Kupplung langsam bis
zum Anschlag drücken lassen und halten
(2) ein paar Sekunden warten
(3) Entlüftungsnippel öffnen
(4) nach Druckausgleich Entlüftungsnippel schließen
(5) Kupplung langsam wieder loslassen
Das ebenfalls mehrfach wiederholen, bis keine Blasen mehr austreten. Jetzt ist auch der Zentralausrücker entlüftet und die Kupplungsbetätigung luftfrei.
Danach dann montierte ich die Luftfilter an den Entlüftungsleitungen Getriebe und Kurbelgehäuse. Damit ist dann der Motor komplett fertig geworden.
Die beiden Luftfilter 19 und 8 mm sowie das Banjo 8 mm für 10 mm Hohlschraube.
Lage der Getriebeentlüftung.
Die Kurbelgehäuseentlüftung.
Der komplettierte Motor, soweit fertig für den ersten Testlauf.
Ich muss jetzt noch die Traggelenke vorne tauschen, dann die Räder montieren, den Wagen ablassen, die Zentralmuttern auf den Antriebswellen festziehen und die Instrumente einbauen und anschließen. Dann folgt der Testlauf. Eventuell bereits dieses Wochenende.
24.02.2012 - Traggelenke Vorderachse, Räder.
Heute direkt nach der Arbeit Hilfe von meinem Lotus-Schrauber Dietmar bekommen. Da ich es mit den Abziehern nicht schaffte, die Traggelenke an den unteren Dreieckslenkern der Vorderachse zu entfernen, holte ich mir seinen Rat ein. Dieser bestand dann aus etlichen harten Schlägen mittels Hammer auf die Aufnahmen der Koni in den Radträgern. Die Vibrationen sorgten dann dafür, dass sich die Traggelenke unter leichtem Zug des Fahrwerks aus den Aufnahmen lösten.
Das Austauschen übernahm ich dann wieder selbst und danach montierte ich noch die Räder. Die Hinterräder müssen dann nach dem Anziehen der Zentralmuttern auf den Antriebswellen nochmals heruntergenommen werden, um die Innenradhäuser verbauen zu können.
Die Reifen sind fast komplett runtergeritten, müssen zum Saisonbeginn langsam mal ausgetauscht werden.
Morgen dann werde ich mich an die Instrumente machen.