Langsam, gaaanz langsam. Nach einem beruflich sehr anstrengenden Jahr fehlt mir aktuell etwas die Lust, mit dem Auto weiterzumachen. Der Speedy steht bereits seit Wochen aufgebockt, Räder ab, Innenradhäuser ausgebaut, Frontsplitter entfernt. Als nächstes muss die Frontclam ab und dann kann mit dem Umbau des W-LLK-Kühlsystems begonnen werden. Aktuell ist das Wetter noch ideal, etwa 8°C tagsüber, aber so richtig Lust fehlt mir noch. Aber ich habe ja Zeit. Die GFK-Arbeiten an der Clam und die Lackierung selbiger können eh erst im Frühjahr stattfinden.

 Hier der neue Wärmetauscher von Pro Alloy und der innere Aufbau schematisch:

Und so steht der Speedster bereits seit Wochen herum:

(Ausschnitte für Lufteinlässe markiert, Splitter entfernt)

In den letzten Tagen kam ich endlich mal etwas zur Ruhe und in einen Erholungsmodus, der ein lockeres Weiterarbeiten am Auto ermöglicht. Ich entfernte die Frontclam. Und dabei erlebte ich wieder mal unerwartete Probleme:

Die Schrauben im Bereich Schweller und A-Säule rosten gerne fest. Die Gewinde sind als Muttern in das GFK eingeklebt. Muss man nun (was soll man anders tun?) selbst unter erheblichem Kriechöleinsatz ein erhebliches Drehmoment ausüben, um die Schrauben zum Drehen zu überreden, reißen diese verklebten Muttern dann einfach mal aus.

Das war eine Klebemutter drin. Von unten natürlich, von der Schwellerinnenseite verklebt.

Diese hier nämlich.

Um die Verschraubung dann doch noch zu lösen, brauchte ich einen Zugang zum Innenraum des Schwellers. Das hätte im Normalfall bedeutet, Einstiegsleiste und Ablagefach zu entfernen. Und selbst dann wäre es sehr eng geworden. Da ich aber vor zwei Jahren Radhausschalen montiert hatte, bot es sich an, diese einfach zu entfernen.

Einfach?

Nichts ist einfach an diesen Kisten. Ich hatte die Schale damals im Schwellerkopf mittels Poppniete befestigt. Das Ausbohren führte dann massive GFK-Schäden im Schwellerkopf zutage. Ein Riss und ein Ausbruch von Material.

Leider hat es aktuell nur etwa 5 °C in der Werkstatt, weshalb GFK-Arbeiten jetzt unsinnig wären. Damit muss ich bis zum Frühjahr warten. Somit wird sich der Saisonstart dieses Jahr sicher weit hinter den 1. März verschieden, vermutlich in den Mai hinein.

Aber es gibt auch positive Arbeitsergebnisse:

- Das Kühlwasser aus dem W-LLK wurde abgelassen. Schlauch am Pre Rad ab und in Eimer hängen, dann Zündung an. Es war beeindruckend, wie schnell die große Bosch-Pumpe 6 Liter Wasser aus dem System "blies".
- Die neuen Kühler für vorn wurden bereits bestellt, 2x Setrab Pro Line S119, 1x Setrab Pro Line S919.
- Der Wärmetauscher von Pro Alloy wurde getauscht. Somit ist das Heck bereits wieder komplett und die weiteren Arbeiten finden alle an der Front statt.

Hier ein paar Bilder vom Tausch des Wärmetauschers:

Neuer, verstärkter und alter Wärmetauscher nebeneinander.

Es zeigte sich, dass PA vermutlich die Schweißlehre optimiert hatte, denn der neue Kühler hängt erheblich gerader im Radhaus, der Abstand zum Schwellerkopf und zu den Befestigungsschrauben der Clam und des Seitenohres ist deutlich größer geworden, keine Berührungsgefahr mehr.

Interessant, aber bekannt: die Wärmetauscher sind dem Ladedruck nur begrenzt gewachsen. Es gab in der Vergangenheit bereits diverse aufgerissene Gehäuse. Bei mir bisher nicht. Aber eine gewissen Blähung des Gehäuses ist zu erkennen. Man könnte  vermuten, dass hier die Schweißungen ausreichend stabil sind und das Teil auch weiterhin halten wird. Das werde ich aber nicht ausprobieren, ich verwende jetzt den verstärkten 7-Register-Wärmetauscher.

Blähungen...

Der neue Wärmetauscher an seinem Platz.

Dito.

Und hier noch eine Studie, wie die zusätzlichen Kühler in der Fahrzeugfront angeordnet werden:

Fast 10°C tagsüber, ein sehr warmer Januar, da bieten sich die Reparaturen des GFK an, vor allem da Isa-Racing die Kühler noch nicht geliefert hat.

Die Mutter für die Clam-Befestigung war schnell wieder verklebt, mit Uhu Endfest 300. Sie wird demnächst noch zusätzlich mit Glasfasermatten und Harz einlaminiert werden.

Hitze für Beschleunigung der Kleberreaktion.

Schraube wieder fest.

Für die ausgerissenen Nietlöcher der Radhausschale werde ich eine Verstärkung aus Aluminiumblech 0.5 mm als Skelett einlaminieren, welche Einziehmuttern enthält. Dieses Blech wird flächig mittels Uhu Endfest 300 verklebt und dann zusätzlich mit Glasfaser und Harz einlaminiert werden. Die Löcher im Blech dienen zur besseren Verbindung mit dem GFK, sollen den Materialverbund stabiler machen.

Aluminiumrahmen frisch verklebt, mit Zwingen fixiert, bis Kleber abgebunden ist. Ein Heizlüfter sorgt für eine ausreichende Temperatur beim Abbinden.

Ist die Schale testweise verschraubt, sieht es schon beinahe wieder wir zuvor aus.

Dass die Radhausschale nun verschraubt werden wird, hat einen zusätzlichen Vorteil: ich habe hier eine weitere Wartungsöffnung, um schnell mal in den Schweller zu gelangen, falls beispielsweise eine Leitung ausgetauscht werden muss. Analog zum Schwellerkopf hinten rechts am Wärmetauscher des W-LLK.

08. Januar 2014

Weitere GFK-Arbeiten, Glasfasermatten sind bereits eingebracht und verklebt. Müssen jetzt abbinden.

Um keine Zeit zu vertrödeln, während das Harz aushärtet, verlegte ich die Aluminium-Wasserleitung in der Crashbox:

Die Leitung verläuft durch in die Crashbox eingelassene Gummi-Durchführungsmuffen, es wird also weder wackeln noch scheuern.

Kleiner Überblick der in den letzten Wochen erledigten Arbeiten:

Die erste größere Lieferung von Isa-Racing war angekommen.

Einbau des Mittelkühlers.

Mittelkühler fertig verbaut, inklusive Leitungsdurchführungen.

Bohrschablone aus Pappe für die Befestigung der Seitenkühler an der Crashbox.

Durchlässe für Leitungsanschlüsse und bereits montierte Gummi-Metall-Buchsen.

Nach oben umgesetzte Hupe und eine Rohrbefestigung für die noch zu verlegenden Kühlwasserleitungen.

Etwa 2 cm nach außen versetztes Alarmhorn und Rohrbefestigung für Kühlwasserleitung.

Alle drei Frontkühler im Fahrzeug verbaut. (Anklicken für Vergrößerung)